Neues Diagnoseverfahren in der Leukämie-Therapie ausgezeichnet

Rudolf-Schoen-Preis für Krebs-Forscherin

Der von der TUI AG, Hannover, gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Rudolf-Schoen-Preis für besondere Leistungen in der Medizin geht an Privatdozentin Dr. med. Eva Mischak-Weissinger, Abteilung Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (Direktor: Professor Dr. Arnold Ganser). Mit ihrer Forschungsarbeit konnte sie zeigen, dass mittels einer neuen Untersuchungsmethode, der Proteomanalyse, die rechtzeitige Erkennung einer lebensbedrohlichen Komplikation in der Leukämie-Therapie zuverlässig möglich ist. Die Arbeit wurde in der international renommierten Zeitschrift „Blood“ publiziert.

Die Knochenmark- oder Stammzelltransplantation hat das Überleben von Patienten mit Leukämien dramatisch verbessert. Dennoch birgt die Transplantation erhebliche Gefahren, die u. a. auf der Übertragung körperfremder Zellen beruhen. Eine dieser lebensgefährlichen Komplikationen stellt die „Graft-versus-Host-Erkrankung “ (GvHD, Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion) dar, bei der die transplantierten Zellen den Körper des ohnehin geschwächten Patienten angreifen. Die rechtzeitige Einleitung einer Behandlung ist bei dieser Komplikation überlebenswichtig. Bislang nahm jedoch die Erkennung der Erkrankung relativ lange Zeit in Anspruch. Die Anwendung des neuen Diagnoseverfahrens (DiaPat) ermöglicht nun eine weitaus frühere und einfachere Krankheitserkennung aus einer Urinprobe. Die routinemäßige Überwachung der Leukämiepatienten nach der Knochenmarktransplantation wird wesentlich sicherer, Heilungschancen werden verbessert.

Die DiaPat-Methode wurde im Rahmen eines vom BioProfil „Funktionelle Genomanalyse“ geförderten Projektes von der mosaiques diagnostics and therapeutics AG in Hannover entwickelt. Die Diagnose beruht auf der umfassenden Analyse und Darstellung von tausenden Proteinen in einer Urinprobe oder anderen Körperflüssigkeiten. Die hochkomplexen Proteinmuster spiegeln krankhafte Veränderungen sehr exakt wider und können damit für eine sehr frühe und umfassende Diagnostik eingesetzt werden. So wird das Verfahren bereits erfolgreich zur Erkennung von diabetischer Nephropathie, eine der folgenschwersten Komplikationen der Diabetes, und anderen chronischen Nierenerkrankungen eingesetzt.

Die Preisträgerin hat das Verfahren erstmalig in der klinischen Praxis bei der Behandlung leukämiekranker Patienten erfolgreich angewendet. Eine Anschlussstudie an der MHH läuft bereits, und auch andere Kliniken haben bereits großes Interesse am Einsatz der Methode angemeldet.

„Eines unserer wichtigsten Ziele in der Leukämietherapie ist die Vermeidung und die bessere Kontrolle von Komplikationen“, sagt Dr. Eva-Mischak-Weissinger und erklärt: „Die neue Untersuchungsmethode hat uns dabei einen entscheidenden Schritt vorwärts gebracht, denn nun können wir die GvHD in einem Frühstadium, 10 Tage früher als bisher, erkennen.“

Ihr Ansprechpartner bei mosaiques und DiaPat:

Dr. Christian Heuer
mosaiques diagnostics and therapeutics AG
Feodor-Lynen-Straße 21, 30625 Hannover
Telefon 0511 – 554744-14
eMail: heuer@diapat.com

Ihr Ansprechpartner bei BioRegioN:

Dr. Thomas Wagner
BioRegioN GmbH
Vahrenwalder Str. 7, 30165 Hannover
Tel: 0511/9357-940, Fax: -963
thomas.wagner@bioregion.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Ilka Zajons idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer