Verleihung des Wissenschaftspreises für Interkulturelle Studien

Die preisgekrönte Dissertation von P. Dr. Jörg Alt SJ über den Problemkomplex Illegalität ist mittlerweile als Buch erschienen und in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ besprochen worden.

Am kommenden Montag, dem 10. Mai 2004, wird P. Dr. Jörg Alt SJ (Berlin) im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses den Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2004 entgegennehmen. Alt erhält diese mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung, die seit 1998 jährlich vom Forum Interkulturelles Leben und Lernen (FILL) e. V. gemeinsam mit der Stadt Augsburg verliehen wird, für seine Berliner Dissertation, die mittlerweile unter dem Titel „Leben in der Schattenwelt – Problemkomplex illegale Migration“ bei von Loeper, Karlsruhe, erschienen ist.

Spannender als ein Kriminalroman

Alts Dissertation baut auf einer Feldstudie zur Lebenssituation „illegaler“ Migranten in München auf. Sie „nimmt dem Phänomen der ’illegalen’ Migration seine ’kriminelle Exotik’ und ist gleichwohl spannender als ein Kriminalroman im gleichen Milieu zu lesen“, sagte der Vorsitzende der Jury des Augsburger Wissenschaftspreises, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Frühwald bei der Bekanntgabe der diesjährigen Entscheidung.

Für angemessenere Politikansätze im Umgang mit Illegalität

Ähnlich bezeichnet die ehemalige Ausländerbeauftragte der Bundesregierung Cornelia Schmalz-Jacobsen die Studie in ihrer Besprechung für die Wochenzeitung DIE ZEIT (22.4.2004) als „fesselnde Lektüre“. Sie betont wie Frühwald die Bedeutung des Buchs für eine besseres Verständnis des Problemkomplexes Illegalität und für die Suche nach angemesseneren Politikansätzen im Umgang mit dieser strukturellen Begleiterscheinung der globalen Weltgesellschaft.

Wissenschaftliche Reflexion und politische Aktion

„Ich betrachte den Preis als Ermutigung und Ansporn, in meiner Arbeit weiterhin wissenschaftliche Reflexion und politische Aktion zu verbinden“, sagt Alt, „denn auch in Deutschland müssen wir endlich zugeben, dass illegale Migration ein Faktum ist, über das wir ebenso pragmatisch sprechen müssen, wie dies in anderen Ländern schon lange der Fall ist. Umso mehr, als das Zuwanderungsgesetz dieses Thema ausklammert und auch sonst Gesellschaft und Politik sich um dieses Thema konstant herumdrücken.“

Festakt im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses

Bei der feierlichen Preisverleihung am kommenden Montag im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses (Beginn 19.00 Uhr) wird Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert die Gäste begrüßen. Die Laudatio auf den Preisträger hält Professor Frühwald als Vorsitzender der Jury. Nach der Entgegennnahme des Preises aus den Händen des Preisstifters Helmut Hartmann, schließt der Festakt mit Dankesworten des Preisträgers. Musikalisch gestaltet wird die Veranstaltung vom Daniel Eberhard Trio.

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