„Blühende Landschaft“: Bergbauwüste soll sich in ein Naturparadies verwandeln

NABU-Stiftung startet das „Naturparadies Grünhaus“ – DBU fördert Modellvorhaben – Natürliche Entwicklung ehemaliger Bergbaufläche

Als die letzten Kumpel den Braunkohletagebau Koyne in der Nähe des brandenburgischen Sallgast verließen, blieb eine zerklüftete Landschaft zurück. Dieses trostlose Bild soll sich bald ändern: Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) haben heute in Sallgast den Startschuss für das NABU-Projekt „Naturparadies Grünhaus“ gegeben. Auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus im brandenburgischen Teil der Niederlausitz soll in den kommenden drei Jahren ein 2.000 Hektar großes Naturparadies entstehen. „Diese beeindruckende Kulisse werden wir der Natur überlassen, die sich ihren Platz auf vielfältige Weise zurückerobern darf“, sagte Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung. Anstelle der Bergbauwüste sollen hier bald blühender Magerrasen, strukturreiche Wälder und klare Seen entstehen und damit ein Ort, an dem viele bedrohte Arten einen Rückzugsraum finden werden.

„Auch aus einem trostlos wirkenden Tagebaugebiet kann eine wertvolle Naturlandschaft werden“

Die DBU unterstützt den Aufbau des Naturparadieses Grünhaus mit rund 690.000 Euro. Das Geld soll sicherstellen, dass sich die Tagebauflächen in NABU-Hand unter Naturschutzaspekten fachgerecht entwickeln. Gleichzeitig soll durch die Förderung eine Struktur aus Spender- und Patenbetreuungsmodell entstehen. „Damit wollen wir eine Lösung für die langfristige Finanzierung von Naturschutzvorhaben auf privatwirtschaftlicher Basis aufzeigen“, sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. „Das Naturparadies Grünhaus beweist, dass auch aus einem trostlos wirkenden Tagebaugebiet wieder eine artenreiche und für die Natur wertvolle Landschaft werden kann.“

Naturschutz – „eine der tragenden Säulen nach der Kohle“

Inzwischen verwandeln sich im Zuge der Braunkohlesanierung beachtliche 18 Prozent der ehemaligen Bergbaulandschaften in Naturschutzflächen. „Naturschutz ist damit eine der tragenden Säulen der neuen Landschaft nach der Kohle“, so Dr. Mahmut Kuyumcu, Vorsitzender der Geschäftsführung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), die das Gelände saniert. Im Rahmen der Feierlichkeiten überreichte Kuyumcu der NABU-Stiftung die symbolischen Schlüssel für die Übertragung der ersten 900 Hektar an die NABU-Stiftung.

Sanfter Tourismus – ein Plus für Natur und die strukturschwache Lausitz

Neben der naturschutzfachlichen Entwicklung des Gebietes ist der NABU-Stiftung auch die Einbindung des Naturparadieses in einen sanften Naturtourismus wichtig. „Durch die Öffnung von Teilen des Gebietes für eine naturnahe Erholung stellen wir uns unserer Verantwortung für die regionale Entwicklung der strukturschwachen Lausitz“, sagte Unselt.

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