Virtuelle Fachhochschule beteiligt sich 2003 mit zwei Beiträgen am Didaktikpreis "Medidaprix"

Die Technische Fachhochschule Berlin und die Fachhochschule Lübeck haben mit „Programmieren II“ und „Technische Mechanik“ zwei Online-Studienmodule als Bewerbung um den renommierten mediendidaktischen Hochschulpreis eingereicht. Beide Fachhochschulen gehören zum Hochschulverbund Virtuelle Fachhochschule.

Die Virtuelle Fachhochschule transportiert den Lehrstoff kompletter Studiengänge in einen virtuellen Lernraum. Dabei ist die didaktische Herausforderung zu meistern, die räumliche Abwesenheit von Professoren/Innen vergessen zu lassen. Die Online-Studiengänge bestehen aus einzelnen, multimedialen Studienmodulen, die die Studierenden via Internet abrufen.

Als besonders gelungenes Beispiel eines solchen Transfers schickt das FH Lübeck-Team um Prof. Reddemann mit dem Studienmodul „Technische Mechanik“ einen Teil des Online-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen ins diesjährige Preisrennen.

Inhaltlich geht es bei Technischer Mechanik um die Beschreibung und Vorherbestimmung der Bewegungen, Verformungen und Festigkeiten von materiellen Körpern und der hier wirkenden Kräfte. Als wissenschaftlicher Teilbereich, der primär anwendungsorientiert und methodenintensiv ist, fordert die Technische Mechanik als Studienfach ein intensives und koordiniertes Training.

Bei der Aufnahme des Lehrstoffs sitzen die Studierenden für gewöhnlich zu Hause am Computer. Folglich fällt der schlüssigen Aufbereitung der Studieninhalte für den virtuellen Lernraum eine hohe Bedeutung zu. Eine klare Struktur, ansprechendes Design und ein hoher Interaktivitätsgrad zeichnen den Lübecker Beitrag aus.

Durch die Verbindung aus prägnantem Textteil und anschaulichen Animationen, Grafiken, Filmen und Simulationen eignet sich das Modul nicht nur hervorragend zum Selbstlernen. Es „sieht dabei auch noch gut aus“, so Kornelia Lenz, die Leiterin der Multimediaproduktion. Sie ergänzt: „Die ausgeklügelte Mischung aus Online-Lehre und persönlicher Betreuung durch Mentoren/Innen und Professoren/Innen bewährt sich. Trotz virtuellem Studium werden Fragen und Anregungen der derzeit 400 Studierenden über Chat und Diskussionsforen sofort aufgefangen. Der Kontakt zu Kommilitonen und Lehrpersonal ist regelmäßig und dabei oft intensiver als an Präsenzhochschulen.“

Das TFH Berlin-Team von Frau Prof. Görlitz hat sich als Wettbewerbsbeitrag für besonders komplizierten Lehrstoff aus „Grundlagen der Programmierung II“ entschieden. Interaktive Animationen führen die Online-Studierenden schrittweise an die schwierigen Programmierkonzepte heran. Mit neuen Buddy Lists, die den Studierenden zeigen, wer gerade online ist und dynamischen Foren für häufig gestellte Fragen (FAQ’s) ist die Lernraum-Kommunikation noch transparenter geworden. Beim 2002er Medidaprix gelangte ein TFH Beitrag unter die letzten acht platzierten Teilnehmer.

Die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) verleiht seit 2000 den mit 100.000 Euro dotierten Preis an Hochschulprojekte, „die eine intelligente Antwort auf die vielfältigen Restriktionen geben, denen die Implementierung multimedialer Lehr- und Studiensysteme derzeit unterliegt.“ Der Preis unterstreicht die Forderung an bundesdeutsche Hochschulen nach einer zukünftig mutigeren Aufnahme von Ergebnissen aus Hochschulprojekten in den regulären Studienbetrieb.

Aus einem vom BMBF geförderten Bundesleitprojekt ist der Hochschulverbund Virtuelle Fachhochschule (VFH) hervorgegangen. Unter seiner Marke oncampus bietet der Verbund komplette Online-Studiengänge mit internationalen Abschlüssen an. Zum Wintersemester 2003/2004 kommen einzelne Module (Studienfächer) zur individuellen akademischen Weiterbildung dazu.

Media Contact

Maren Brandt idw

Weitere Informationen:

http://www.oncampus.de

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