Uni Stuttgart an EU-Projekt UpWind beteiligt: Windkraft soll konkurrenzfähiger werden

Die Windenergie verzeichnet auf dem Weltmarkt jährliche Zuwachsraten von über 25 Prozent. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, startete im April das EU-Forschungsprojekt UpWind. Ziel ist es, die Konkurrenzfähigkeit der Windkraft gegenüber anderen Energieträgern weiter zu erhöhen. Hierzu sollen bestehende Technologien weiterentwickelt sowie innovative technische Möglichkeiten und Entwurfsmethoden untersucht werden. Die Universität Stuttgart ist an vier der 15 Arbeitspakete maßgeblich beteiligt. Insgesamt wirken an dem Forschungsvorhaben über 40 Partner aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie mit.

Prof. Martin Kühn, Inhaber des Stiftungslehrstuhls Windenergie (SWE) am Institut für Flugzeugbau der Uni Stuttgart koordiniert das Arbeitspaket „Offshore Foundations and Support Structures“. Hierbei werden innovative und kostengünstige Tragstrukturen von Offshore-Windenergieanlagen sowie Methoden für den integrierten Entwurf der Tragstruktur und des Rotor-Gondel-Systems untersucht, wozu beispielsweise auch die maschinenbaulichen Komponenten gehören. Mittel- und langfristig soll hierdurch die Installation von Offshore-Windparks im Raum der EU sowie auf anderen Märkten in großem Maßstab ermöglicht werden. Prof. Kühn kann auf langjährige Erfahrungen in der Offshore-Windenergie, sowohl in Industrie als auch Forschung, zurückblicken.

Auch an dem Teilprojekt „Training and Education“ ist der SWE beteiligt. Hierbei sollen bestehende Konzepte in der Lehre sowie die zukünftigen Forschungsergebnisse des UpWind-Projekts aufbereitet und in einheitliche, modulare Lehrkonzepte integriert werden, die Studierenden, Doktoranden und Praktikern den neuesten Stand der Forschung und Technologie vermitteln.

Anpassungsfähige Rotorblätter

Neue Ansätze im Bereich der Rotorblätter stehen im Mittelpunkt des Arbeitspaketes „Smart Rotor Blades and Rotor Control“, an dem das Institut für Aerodynamik und Gasdynamik (IAG) der Uni Stuttgart mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Aerodynamik und Aeroakustik von Windturbinen beteiligt ist. Ziel ist die Entwicklung und Vermessung neuer, lärmarmer und leistungsfähiger Profilschnitte, die in adaptiven Rotorblättern zum Einsatz kommen. Bei solchen adaptiven Rotoren werden die Strömungsverhältnisse durch geometrische Veränderung der Profilform oder durch direkte Beeinflussung der Strömung während des Blattumlaufs kontinuierlich angepasst und optimiert. Hiervon verspricht man sich eine Steigerung der Leistung, eine Reduktion der Lärmemission sowie eine effiziente Lastenkontrolle und den Abbau von Lastspitzen.

Das IAG ist darüber hinaus am Arbeitspaket „Aerodynamics and Aeroelastics“ beteiligt, in dem numerische Berechnungsmethoden für aerodynamische, aeroakustische und aeroelastische Simulationen weiterentwickelt und für den Entwurf und die Analyse der innerhalb des Gesamtvorhabens betrachteten Windturbinen eingesetzt werden.

Weitere Informationen bei:
Prof. Martin Kühn, Stiftungslehrstuhl Windenergie am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-68258, e-mail: kuehn@ifb.uni-stuttgart.de, Dr. Thorsten Lutz, Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-63406, e-mail: lutz@iag.uni-stuttgart.de.

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Ursula Zitzler idw

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