Zukunftsmarkt Bioenergie

Steigende Preise für Erdöl und Erdgas eröffnen der Landwirtschaft neue Chancen als Produzenten nachwachsender Rohstoffe und Energieträger.

Die Tagung „Bioenergie – Basis für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Landwirtschaft“, am 8. und 9. März 2006 in Güstrow, beschäftigt sich mit diesem Zukunftsmarkt.

Angesprochen sind vor allem landwirtschaftliche Betriebe, Ingenieurbüros, Betreiber von Biogasanlagen sowie praxisorientierte Forschungseinrichtungen und Behörden.

Die Veranstaltung wird organisiert von der DECHEMA e.V, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Gülzow, der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig, und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA), Gülzow.

Fachleute schätzen, daß die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland von heute ca. 2.500 bis auf etwa 10.000 im Jahr 2010 zunehmen wird. Während bisher Gülle und Abfälle der Nahrungsmittelproduktion bevorzugter Biogasrohstoff waren, liegt die Zukunft beim Einsatz von Energiepflanzen. Das bedeutet auch neue Anforderungen an die Verfahrenstechnik der Biogasgewinnung.

Der Trend bei den Reaktoren geht zu höheren Durchsätzen und höheren Biogasausbeuten. Vielfältige Erfahrungen existieren, aus denen Betreiber und Anlagenbauer Nutzen ziehen können. Daneben gewinnen biogene Flüssigkraftstoffe zunehmende Bedeutung auf dem Treibstoffmarkt.

Schon heute kann die Inlandsproduktion an Raps den Markt für Biodiesel in Deutschland nur noch begrenzt abdecken. Der Anteil am Dieselkraftstoff erreicht hierzulande bereits die europäische Zielmarke für 2010. Beim Ottokraftstoff gibt es noch Nachholbedarf. Bioethanol oder sein Veredlungspodukt ETBE können diese Lücke schließen. Weitergehende Hoffnungen richten sich auf synthetische Kraftstoffe aus Biomasse – BTL – heute noch ein Produkt aus technischen Versuchsanlagen.

Energiepflanzen sind auch hier ein heiß begehrter Rohstoff. Wissenschaftler rechnen mit einer starken Zunahme der Produktionsmengen. Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung sehen in der Entwicklung ertragreicher Sorten, optimaler und standort-angepaßter Fruchtfolgen und umweltschonender Anbauverfahren eine große Herausforderung.

Nachwachsende Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sollen dem fossilen Rohstoff Erdöl Konkurrenz machen. Aber schon jetzt ist erkennbar: bei heutigen Verbräuchen werden die biologischen Ressourcen bei weitem nicht ausreichen, den Bedarf der Energie- und Stoffwirtschaft zu decken. Dies aber gerade ist eine Chance für die Landwirtschaft, mit neuen Produkten, Techniken und Dienstleistungen auf dem Markt zu bestehen.

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Dr. Christine Dillmann idw

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