Neue Mikro-Gasturbine nutzt erstmals Schwachgase
Aus der industriellen Gemeinschaftsforschung mit BMWA-Förderung
Auf den rund 350 deutschen Hausmülldeponien entstehen jährlich über 3 Mio. Tonnen Methangas. Allein in Nordrhein-Westfalen wird gegenwärtig das Gas aus 38 Siedlungsabfalldeponien mit einer Gesamtleistung von 17.000 Kilowatt genutzt. Mit dem Schwinden der Deponien nimmt auch die Menge des Gases ab, das auf die gängige Weise in Gasmotoren wirtschaftlich nutzbar ist. Der restliche Anteil an Gasen mit niedrigen Heizwerten, die bislang nicht genutzt werden, ist jedoch erheblich. Weitere große Mengen an solchen Schwachgasen entstehen in Deutschland bei der Vergasung von Biomasse. Auch Gruben-, Klär- und Holzgas zählen zu den Schwachgasen, die mit der heutigen Brennertechnik oder mit Verbrennungsmotoren nicht verwertet werden können. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) haben Wissenschaftler am Gaswärme-Institut in Essen und an der Universität Bochum zusammen mit Industriepartnern ein neues Brennkammerkonzept entwickelt, um unterschiedliche Schwachgase in Mikro-Gasturbinen zu verstromen.
Zwei neue Feuerungstechnologien ermöglichen erstmals eine ökonomische Verwertung der bisher ungenutzten Schwachgase. Sowohl die flammenlose Oxidation als auch die kontinuierliche Luftstufung funktionieren bei sehr niedrigen Temperaturen und sorgen auch bei Schwachgasen für einen stabilen Verbrennungsprozess. Die Ergeb-nisse beider Verfahren unterschreiten deutlich die geltenden Grenzwerte der TA-Luft. Als Hersteller und als Betreiber von Mikro-Gasturbinen werden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen von den Forschungsergebnissen profitieren.
Ansprechpartner: Dr. Michael Flamme, Gaswärme-Institut e.V., Essen,
E-Mail: mflamme@gwi-essen.de, Tel.: 0201 3618-248
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