1. Chemnitzer Brennstoffzellenanlage sorgt für warme Füße und sauberen Strom

Elektrotechnik-Student Thomas Keutel von der TU Chemnitz stellt die in der Richard-Hartmann-Schule installierte Brennstoffzellenanlage ein. Foto: Mario Steinebach

Stadtwerke Chemnitz und Technische Universität gehen gemeinsam mit der Richard-Hartmann-Schule alternative (Energie-)Wege in der Ausbildung und Forschung

Seit Oktober 2004 wird auch in Chemnitz aus reinem Wasserstoff elektrische Energie gewonnen. Die erste stationäre Brennstoffzellenanlage der Stadt befindet sich in der Richard-Hartmann-Schule. Der erzeugte Strom wird bei einer Spitzenleistung von 1000 Watt ins Versorgungsnetz eingespeist, die frei werdende Abwärme wird über einen Wärmetauscher in der Fußbodenheizung der Schule genutzt. Die Stadtwerke Chemnitz AG schuf damit ein weiteres Demonstrationsobjekt für eine qualifizierte und moderne Ausbildung in der Region. So wird die Brennstoffzellen-Anlage nicht nur für die Berufsausbildung von Elektrotechnikern und Umweltschutztechnikern genutzt. Auch die Elektrotechnik-Studenten der Technischen Universität Chemnitz werden in Zukunft von dieser Anlage profitieren.

Möglich macht dies ein Kooperationsvertrag zwischen den Stadtwerken und der Universität, in dessen Rahmen Thomas Keutel, Student der Elektrotechnik im 8. Semester, als Studienarbeit eine Software zur Visiualisierung- und Steuerung der neuen Brennstoffzellen-Anlage entwickelte. Auch in der Forschung an der Professur für Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit der Chemnitzer Universität spielt die Brennstoffzelle eine wichtige Rolle. Prof. Dr. Josef Lutz und Dipl.-Ing. Heiko Mehlich untersuchen auf der Grundlage von Simulationsergebnissen unterschiedliche Szenarien der Betriebsweise stationärer Brennstoffzellen. Durch die Vernetzung einer Vielzahl solcher Anlagen soll künftig im Versorgungsnetz elektrische Regelenergie bei hohem Teillastwirkungsgrad, beispielsweise für den Ausgleich schwankender Photovoltaikleistung, bereitgestellt werden. Hiefür ist jedoch nicht nur eine Weiterentwicklung des Energiewandlers „Brennstoffzelle“ erforderlich. Insbesondere für den Wechselrichter, über den die Leistungsabgabe in das elektrische Versorgungsnetz gesteuert wird, sind neue Konzepte gefragt. Hieran arbeitet das Elektrotechnische Institut der TU Chemnitz gemeinsam mit mehreren Industriepartnern.

Stichwort: Brennstoffzelle

Die Brennstoffzelle ist ein elektrochemischer Energiewandler, in der durch die Oxidation von Wasserstoff mit Sauerstoff chemische Energie direkt in elektrische Energie und Wärme umgewandelt wird. Als Produkt dieser Umwandlung entsteht reines Wasser. Der erzeugte Gleichstrom wird über einen Wechselrichter so umgeformt, dass er in das Versorgungsnetz eingespeist werden kann. Die geräusch- und schadstoffarme Technik wird wegen des erzielbaren Wirkungsgrades von etwa 45 Prozent elektrisch und 35 Prozent thermisch als besonders zukunftsträchtige Energiequelle eingeschätzt.

Weitere Informationen: Heiko Mehlich, Tel. 0371/531-3610, E-Mail heiko.mehlich@etit.tu-chemnitz.de .

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Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

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