Mikrochip verwandelt Hitze in Strom

Neue Technologie ermöglicht effektiveren Arbeitseinsatz

Ein Forscherteam am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat einen Mikrochip entwickelt, der Hitze in elektrischen Strom umwandeln kann. Die neue Halbleiter-Technologie ermöglicht eine direkte Stromgewinnung ohne die Verwendung eines Generators, und ist doppelt so effizient wie alle bisher entwickelten Modelle. Der Chip arbeitet nach dem Prinzip der Elektronenröhre, wobei aber das Vakuum zwischen Anode und Kathode durch eine mehrlagige Halbleiterstruktur ersetzt wird. Die neue Technologie soll bei Temperaturen von 200 bis 450 Grad Celsius einsetzbar sein, und wird voraussichtlich beim Herbsttreffen der „Materials Research Society“ am 27. November in Boston präsentiert werden.

Im Experiment, das vom U.S Militär mitfinanziert wird, verwenden die Forscher einen auf Indium-Antimonid basierenden Halbleiter. Zwischen der negativen Anode und positiven Kathode wird die zusätzliche, elektronenreiche Schicht platziert, die zu einer erhöhten Reaktion zwischen den Polen führt. Der genaue Ablauf und die Gründe für diese Reaktion konnten von den Forschern noch nicht zur Gänze geklärt werden. Die Arbeitstemperatur von 200 bis 450 Grad Celsius macht den Chip vor allem zur Nutzung von Abwärme und Solarenergie einsatzfähig, erklärt Peter Hagelstein, ein Physiker des MIT.

Als nächsten Schritt will das MIT versuchen, den Mikrochip bei noch niedrigeren Temperaturen zum Einsatz zu bringen. Die größte Herausforderung sei aber, die neue Technologie, die aus Kostengründen bisher nur in der Raumfahrt Anwendung fand, auch für die Öffentlichkeit erschwinglich zu machen.

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Karin Brachtl pte.online

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