Strom aus dezentralen Quellen intelligent vermarkten
Im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projekts untersuchen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, wie Strom aus dezentralen und umweltfreundlichen Erzeugern bedarfsgerecht und kostendeckend für den liberalisierten Strommarkt bereitgestellt werden kann. Auch die Handelsbeziehungen der Marktteilnehmer untereinander sind Gegenstand der Forschung.
In Europa und ganz besonders in Deutschland wird diese Frage immer wichtiger, da zunehmend erneuerbare Energieträger und umweltfreundliche dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die Netze mit Strom versorgen. »Blockheizkraftwerke (BHKW), Solarstromanlagen oder Windgeneratoren können sich langfristig am Strommarkt behaupten«, meint Projektleiter Dr. Thomas Erge vom Fraunhofer ISE. »Voraussetzung dafür ist, dass die verbrauchernahen dezentralen Erzeuger ihre technologischen Stärken voll ausspielen und ‚im Team’ arbeiten.«
Diese Teamarbeit bedeutet in der Praxis, dass eine Vielzahl von kleinen, verteilt angeordneten Erzeugern ihre Stromproduktion handelstechnisch bündelt und als ein Stromprodukt verkauft. Damit wird die dezentral erzeugte Strommenge konkurrenzfähig zu den Angeboten großer Kraftwerke. Wissenschaftliche Erzeugungsprognosen und ein intelligentes Erzeugungs- und Lastmanagement machen es möglich, dass auch fluktuierende Erzeuger wie zum Beispiel Photovoltaik ein Teil dieses Erzeugerensembles werden.
Im Forschungsprojekt MASSIG (Market Access for Smaller Size Intelligent Electricity Generation) haben sich sieben Partner aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Österreich, und Polen zusammengefunden, um bis April 2010 technische und wirtschaftliche Konzepte für den Marktzugang dezentraler Energieerzeuger zu erarbeiten. Ein wichtiges Anliegen ist dabei, gerade Betreibern kleiner umweltfreundlicher Kraftwerke langfristige Perspektiven aufzuzeigen, sich neben den »Stromriesen« am Markt zu behaupten.
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