Heiße Chemie: Forschungen der Uni Graz führen zur Entwicklung eines neuartigen Synthesereaktors
C. Oliver Kappe war in den letzten Jahrzehnten ein Vorreiter auf dem Gebiet der Mikrowellenchemie. Mithilfe der Mikrowelle wurde es möglich, Reaktionsgemische sehr rasch sehr hoch zu erhitzen und dadurch Reaktionen massiv zu beschleunigen.
Vor einigen Jahren konnten die Grazer ForscherInnen allerdings nachweisen, dass nicht die elektrischen Felder der Mikrowelle für die Beschleunigung der Reaktionen verantwortlich sind, sondern ausschließlich ein Temperatureffekt.
Vor kurzem fanden die WissenschafterInnen eine technische Lösung, Reaktionsgemische auch ohne Mikrowelle ebenso rasch extrem hoch zu erhitzen. Daraus folgte die Entwicklung des neuartigen Synthesereaktors Monowave50 der Firma Anton Paar.
Das Funktionsprinzip gleicht dem eines Druckkochtopfs: Das Reaktionsgemisch befindet sich in einem geschlossenen Glasgefäß mit einer Silikonkappe in einem Edelstahlmantel.
Das rasche Aufheizen erfolgt mittels Strom, in wenigen Minuten sind Temperaturen bis 250 Grad Celsius erreicht. Die integrierte Temperatur- und Druckmessung ermöglicht eine präzise Reaktionskontrolle und erhöht somit die Reproduzierbarkeit.
Der Synthesereaktor Monowave50 ist ein weiteres Top-Produkt, das aus der seit 2003 bestehenden Kooperation der Arbeitsgruppe von C. Oliver Kappe und der Firma Anton Paar hervorgegangen ist. Von 2007 bis 2013 war Anton Paar ein Unternehmenspartner im Christian Doppler Labor für Mikrowellenchemie an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. C. Oliver Kappe
Institut für Chemie der Karl-Franzens-Universität Graz
Tel.: 0043 (0)316/380-5352
E-Mail: oliver.kappe@uni-graz.at
https://homepage.uni-graz.at/oliverkappe
http://www.anton-paar.com/at-de/produkte/details/synthesereaktor-monowave-50
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Weitere Informationen:
http://www.uni-graz.atAlle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
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