2004: Durchbruch im Gentherapie-Markt erwartet

Humangenom-Projekt dient als Wachstumsmotor

Das Humangenom-Projekt erweist sich als Wachstumsmotor für den Gentherapiemarkt. Treibende Kraft ist hauptsächlich die Identifikation von Genen, die bei der Entstehung von Krankheiten von zentraler Bedeutung sind. Analysen der Unternehmensberatung Frost & Sullivan zufolge, soll allein der US-Markt für Gentherapie im Jahr 2004 Umsätze in Höhe von 125 Mio. Dollar erwirtschaften. Kommen neue Anwendungsgebiete hinzu ist mit signifikanten Steigerungen zu rechnen. So könnte der Umsatz bis 2007 auf 2,8 Mrd. Dollar anwachsen.

Zurzeit läuft die Forschung nach vermarktbaren Therapien auf Hochtouren. Die Forschung gilt als umstritten und wird von den Regulierungsbehörden streng überwacht. Die oberste Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat in den USA bereits mit der Überwachung der Studien begonnen. Zeitgleich gibt es neue Gesetzesvorschläge zum Schutz des Menschen bei klinischen Studien im Allgemeinen. „Strikte Auflagen werden die Forscher dazu zwingen, sich einer rigorosen strategischen Bewertung ihrer Technologien und klinischen Ansätzen zu unterziehen“, erklärte Branchenanalyst Eric. E. Gay von Frost & Sullivan. Verzögere sich dadurch zwar kurzfristig der Entwicklungsprozess und die Produkte kämen später auf den Markt, bedeute dies gleichzeitig eine glaubhaftere Therapie, so Gay weiter.

Derzeit laufen weltweit etwa 600 klinische Studien, davon 80,5 Prozent in den USA und 16,6 Prozent in Europa. Noch kein einziges Produkt hat bisher die Marktzulassung erreicht. Analysten zufolge wird erst ein derartiges positives Signal den erwarteten Durchbruch bringen und der Gentherapie im Gesundheitsmarkt, in der Öffentlichkeit und bei den Investoren die für ihren Erfolg erforderliche Legitimation verschaffen. Noch muss die Branche allerdings ihre Skeptiker vom Wert der Gentherapie überzeugen. „Die Akteure müssen die klinischen und wirtschaftlichen Vorteile gegenüber anderen therapeutischen erst demonstrieren“, so Gay.

Der Erfolg der Gentherapie beruht auf der Möglichkeit, die richtigen Gene zu identifizieren, um diese anschließend zu aktivieren, zu hemmen oder sogar zu ersetzen. Große Hoffnungen legen Forscher in das Humangenomprojekt, das Schlüsselinformationen für ihre Jagd nach Behandlungskonzepten von zystischer Fibrose bis hin zu Krebs liefern soll.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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