Flüssigkristallmoleküle sollen sich schneller drehen

Flüssigkristalle sind heute aus modernen Geräten wie Armbanduhren und Fernsehgeräten nicht mehr wegzudenken. Derartige Kristalle werden beispielsweise in LCD-Bildschirmen (liquid crystal display) zur Bilddarstellung genutzt. Die Flüssigkristalle bestehen aus kleinen stäbchenförmigen Molekülen, die sich im elektrischen Feld leicht ausrichten lassen.

Durch eine gezielte Orientierung dieser Moleküle werden die Anzeigen für Licht durchlässig oder undurchlässig. Die Bilddarstellung soll künftig beschleunigt werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn sich die Flüssigkristallmoleküle schneller umorientieren lassen.

Chemiker der TU Chemnitz und ein Physiker der Universität Leipzig suchen derzeit in so genannten biaxialen Flüssigkristallen nach Lösungen. „Das Ziel unseres von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes ist es, gemeinsam, durch synthetische, theoretische und experimentelle Ansätze diese neue Klasse von Flüssigkristallen zu erschließen“, so Dr. Matthias Lehmann, Juniorprofessor für nichtklassische Synthesemethoden an der TU Chemnitz. „Die biaxialen Flüssigkristalle versprechen deutlich schnellere Schaltzeiten in modernen Anzeigen. Ihre Synthese ist jedoch nicht einfach.

Und ihre speziellen Eigenschaften sind im Experiment bisher nicht zweifelsfrei belegt“, erläutert Dr. Lehmann. Aus diesem Grund versucht sein Chemnitzer Kollege Dr. Alexander Auer, Juniorprofessor für theoretische Chemie, anhand von computerchemischen Berechnungen Vorhersagen über die Struktur dieser neuartigen Moleküle zu machen. Mit deren Hilfe wird die Arbeitsgruppe von Dr. Lehmann die Synthese der Flüssigkristalle optimieren. Letztendlich untersucht die Forschergruppe von Prof. Dr. Frank Cichos, Leiter der Professur Molekulare Nanophotonik an der Universität Leipzig, diese Kristalle auf ihre optischen Eigenschaften. Prof. Cichos war übrigens bis Oktober 2006 als Juniorprofessor für Photonik und optische Materialien an der TU Chemnitz tätig.

Weitere Informationen erteilt Dr. Matthias Lehmann, Telefon (03 71) 5 31 – 31 205, Telefax (03 71) 5 31 – 21 220, E-Mail matthias.lehmann@chemie.tu-chemnitz.de URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news190255

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Mario Steinebach idw

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