Großer Erfolg für hallesche Proteinforschung

Es ist eine von zwölf ausgesuchten Initiativen, die in der zweiten Runde des Programms „Zentren für Innovationskompetenz“ bedacht werden. In Halle wurde die Nachricht mit großer Freude aufgenommen.

„Wir freuen uns sehr. Wir wollen einen Leuchtturm errichten, und es ist schön, wenn wir dabei tatkräftig unterstützt werden“, kommentierten Prof. Dr. Jochen Balbach und Prof. Dr. Milton T. Stubbs die Nachricht aus Berlin. Die Biophysiker Balbach und Stubbs der Martin-Luther-Universität leiten das MZP.

Das MZP wurde im Februar 2005 ins Leben gerufen. „Wir interessieren uns für die Strukturen der Proteine, da es eine klare Verbindung zwischen diesen Strukturen und den Funktionen der Proteine gibt“, erläutert Professor Balbach. Es handele sich um Grundlagenforschung – „aber wir haben auch die Vorgabe, innerhalb von fünf Jahren Industriekooperationen zu intensivieren oder zu einer Ausgründung aus der Universität zu kommen.“ Proteine sind in vielen medizinischen und pharmakologischen Bereichen von Belang, beispielsweise bei der Entwicklung von Medikamenten. „Man kann Wirkstoffe gezielter entwickeln, wenn man die Protein-Strukturen kennt“, so Balbach.

In einem ersten Fördermodul wird das MZP nun vom Bund für ein Jahr mit rund 250.000 Euro gefördert. „Wir wollen in dieser Zeit ein tragfähiges Konzept für den Aufbau eines leistungsstarken Forschungszentrums entwickeln“, kündigten Milton T. Stubbs und Jochen Balbach an. Mit der Förderung verbunden sei unter anderem die Kooperation mit einer Unternehmensberatung. „Das sehe ich sehr positiv, das wird ein spannender Prozess.“

Das Programm „Zentren für Innovationskompetenz: Exzellenz schaffen – Talente sichern“ ist Teil der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“. Mit dieser verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, leistungsstarke Forschungszentren nachhaltig in Ostdeutschland zu etablieren. Das Programm startet nunmehr in seine zweite Förderrunde. Die zwölf darin vertretenen Initiativen wurden aus 26 Vorschlägen der Wissenschaftsministerien der Neuen Bundesländer ausgewählt. Zusammen mit der Förderung des Forschungsprogramms „Neue Methoden zur künstlichen Erzeugung von hochaffinen und hochspezifischen Bindeproteinen“ (Prof. Dr. Rainer Rudolph, Institut für Biotechnologie) im Rahmen des BMBF-Programms „InnoProfile“ stärkt der Erfolg des MZP die Region Halle als zukunftsfähigen Standort für innovative biotechnologische Forschung und Entwicklung.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Milton T. Stubbs
Tel.: 0345-552 4901
E-Mail: stubbs@biochemtech.uni-halle.de
Prof. Dr. Jochen Balbach
Tel.: 0345-552 5353
E-Mail: jochen.balbach@physik.uni-halle.de

Media Contact

Carsten Heckmann idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-halle.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Biomarker für Therapie-Erfolg bei Tumorerkrankung im Knochenmark identifiziert

Hochrangige klinische Studie zu CAR-T-Zelltherapie beim Multiplen Myelom. Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als wirkungsvolle Behandlung verschiedener hämatologischer Krebserkrankungen etabliert. Doch nicht bei allen Erkrankten schlägt die Therapie gleich gut an….

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Partner & Förderer