Proteom von Hefe-Mitochondrien entschlüsselt

Ihre jetzt veröffentlichte Studie liefert neue Erkenntnisse über die Funktion von Mitochondrien-Proteinen und dient dem tieferen Verständnis von Krankheiten wie beispielsweise Krebs, Autoimmunkrankheiten, Sjörgen-Larsson-Syndrom und dem Wolf-Hirschborn-Syndrom.

„Eine besonders wichtige Erkenntnis ist, dass ein ganz neuer Transportweg der Proteine in die Mitochondrien aufgeklärt wurde“ erklärt Sonja Jülich, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit am Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin, im Gespräch mit pressetext. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. Ohne ihre Energieproduktion wäre ein Mensch nicht lebensfähig, denn sie sind an Zellatmung, zellulären Funktionen und am Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten, Zuckern und Eisen beteiligt. Für diese Prozesse benötigen sie jedoch viele Proteine, die aber erst zu 99 Prozent in die Mitochondrien transportiert werden müssen, so Jülich weiter. Dieser Transportweg wurde nun aufgeklärt.

Ein Proteom ist die Gesamtheit aller Proteine in einer Zelle oder eines Zellkompartiments.

Die komplette Analyse des Proteoms ergab nun erstmals die Erfassung nahezu aller Proteine. Das Proteom sei jedoch hoch dynamisch und ändere sich stets. Somit wurden insgesamt 90 Prozent der Proteine bestimmt. Die Entschlüsselung des Proteoms ist sowohl für die Zellforschung als auch für die biomedizinische Forschung von großer Bedeutung. Zukünftig müsse die Biomedizin an dieser Grundlagenforschung ansetzen und jedes Protein daraufhin untersuchen, inwieweit er beispielsweise bei Stoffwechselkrankheiten hilfreich sein könnte, so Jülich abschließend.

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Ines Gerasch pressetext.deutschland

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