Zahl der jungen Menschen im Übergangsbereich weiter rückläufig

Bundesweit mündeten im vergangenen Jahr „nur noch“ rund 267.000 junge Menschen in Maßnahmen des Übergangsbereichs ein. Hauptgrund für diese Entwicklung ist der demografische Wandel. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen West- und Ostdeutschland sowie zwischen Stadt- und Flächenstaaten.

Die aktuelle Entwicklung des Übergangsbereichs ist unter anderem Bestandteil des heute veröffentlichten Datenreports des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung mit umfassenden Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland ergänzt.

Die vielfältigen Maßnahmen im Übergangsbereich bieten jungen Menschen die Möglichkeit, ihre individuelle Chance auf die Aufnahme einer Berufsausbildung zu verbessern. Insofern wäre es naheliegend, dass der überwiegende Teil dieser jungen Menschen über einen vergleichsweise niedrigen beziehungsweise keinen Schulabschluss verfügt. Jedoch können rund 26 % der jungen Menschen im Übergangsbereich einen Realschulabschluss oder einen noch höheren Schulabschluss vorweisen. Etwa 53 % verfügen über einen Hauptschulabschluss, nur rund 19 % haben keinen Schulabschluss. Dies geht aus den Zahlen der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) hervor. Sie zeigt auf, welche Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote junge Menschen nach der Sekundarstufe I nutzen.

Trotz des Rückgangs der Anfängerzahlen hält es BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser für erforderlich, die Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen im Übergangsbereich noch besser aufeinander abzustimmen und zu bündeln. „Ziel muss es sein, die Jugendlichen so betriebsnah wie möglich auf eine Ausbildung vorzubereiten, die Berufsorientierung weiter systematisch auszubauen und die Maßnahmen im Übergangsbereich auf Jugendliche mit einem tatsächlichen Förderbedarf zu konzentrieren.“ Um Potenziale in Zukunft besser nutzen und den Fachkräftenachwuchs sichern zu können, müsse verhindert werden, dass junge Menschen trotz guter schulischer Vorbildung im Übergangsbereich landeten.

Der Datenreport des BIBB mit seinen Analysen, Tabellen und Schaubildern ergänzt seit 2009 den jährlichen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. Die BIBB-Publikation hat sich seitdem zu einem Standardwerk der beruflichen Bildung in Deutschland entwickelt. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe lautet: „Digitale Medien in der beruflichen Bildung – Entgrenzung von Lernen und Arbeiten“.

Der insgesamt 460 Seiten umfassende Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013 kann im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/datenreport in einer Vorab-Version heruntergeladen werden. Die Print-Version steht voraussichtlich ab Juli zur Verfügung.

Der Berufsbildungsbericht 2013 der Bundesregierung ist im Internet abrufbar unter http://www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht.php

Der Artikel „Viele junge Menschen münden in den Übergangsbereich – trotz guter Vorbildung“ ist in der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“, Heft 2/2013, erschienen. Er steht unter http://www.bibb.de/bwp-2-2013 zum Download zur Verfügung.

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Andreas Pieper idw

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