Zahl der Deutschlandstipendien hat sich 2012 verdoppelt

Die Zahl der Deutschlandstipendien hat sich 2012 verdoppelt: 10977 Stipendien haben die Hochschulen in diesem Jahr vergeben, 2011 waren es 5375. Damit ist gut anderthalb Jahre nach seiner Einführung bereits rund jedes vierte öffentlich geförderte Stipendium für Studierende ein Deutschlandstipendium.

„Die Zahlen zeigen: Das Deutschlandstipendium hat sich an den Hochschulen etabliert“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Helge Braun heute bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin.

Das Deutschlandstipendium beträgt 300 Euro im Monat. Es wird, unabhängig vom Einkommen der Eltern, an besonders begabte, leistungsfähige und engagierte Studierende vergeben. Die Hälfte des Stipendiums werben die Hochschulen bei privaten Förderern ein, meist sind dies Unternehmen aus der Region. Die andere Hälfte gibt das Bundesbildungsministerium dazu. Auf diese Weise wurden bereits rund 30 Millionen Euro an privaten Mitteln mobilisiert.

„Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Braun. „Ich freue mich daher, dass so viele Unternehmen, Stiftungen und Privatleute sich am Deutschlandstipendium beteiligen. Davon profitieren nicht nur die Studierenden, sondern auch die Hochschulen und Förderer selbst: Die Hochschulen vernetzen sich mit anderen Akteuren in ihrer Region, die Unternehmen kommen in Kontakt mit den Fachkräften von morgen.“

Günther Vahrson, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die besonders erfolgreich Stipendien vergeben hat, ergänzte: „Gemeinsam können wir zeigen, dass in unserer Region auch einiges passiert und wir damit kluge Köpfe gewinnen, die wir möglichst auch halten.“ Das Deutschlandstipendium biete privaten Förderern eine attraktive Alternative zu Sachleistungen für die Hochschule an: „Mit den Leistungen der Stipendiaten sehen sie direkt die Ergebnisse ihrer Investition – das klappt hervorragend.“

Für den Vizepräsidenten der ebenfalls sehr erfolgreichen Goethe-Universität in Frankfurt am Main, Manfred Schubert-Zsilavecz, ist vor allem die ideelle Komponente wichtig, die viele Hochschulen an das Deutschlandstipendium knüpfen: „Förderer wollen mit ihrem Geld etwas Nachhaltiges schaffen. Die Uni Frankfurt hat deshalb ein Mentorenprogramm gestartet, bei dem Stipendiaten gemeinsam mit Mentoren aus der Umgebung Projekte entwickeln, die der gesamten Region zu Gute kommen“, so Schubert-Zsilavecz. „Das reicht von einem Umweltpreis über ein friedliches Fußballstadion bis hin zu einem Konzept für studentisches Wohnen.“

263 von insgesamt 388 Hochschulen beteiligen sich an der Vergabe des Deutschlandstipendiums. Von diesen 263 Hochschulen haben in diesem Jahr 104 die Höchstförderquote von einem Prozent der Studierenden ausgeschöpft. 40 von ihnen nehmen außerdem die neue Möglichkeit in Anspruch, von den nicht genutzten Mitteln anderer Hochschulen zu profitieren.

An Standorten in allen Regionen Deutschlands wurden gute und zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielt, unabhängig von der Wirtschaftsstruktur der Region. So haben nicht nur die TU München oder die Goethe-Universität Frankfurt gut abgeschnitten, sondern auch die Universität Duisburg-Essen und die TU Bergakademie im sächsischen Freiberg, die Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und die Hochschule Niederrhein. Im Verhältnis zur Zahl der Studierenden ist das Saarland auch im Jahr 2012 Spitzenreiter bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums. Absolut gesehen ist Nordrhein-Westfalen mit 3.165 Stipendien das Bundesland mit den meisten Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.bmbf.de/de/14295.php sowie unter www.deutschland-stipendium.de

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