Der Hochschulpakt 2020: Zahlen und Fakten zu einem Erfolgsmodell

• Im Vergleich zu 2005 konnten durch den Hochschulpakt bis 2010 an den deutschen Hochschulen mehr als 182.000 zusätzliche Studienanfänger (Grafik 1) ihr Studium aufnehmen. In den westdeutschen Flächenländern, die sich als sogenannte Ausbauländer zur Aufnahme der zusätzlichen Studienanfänger verpflichtet hatten, haben in diesen Jahren über 126.000 Studierende vom Hochschulpakt profitiert; 56.000 konnten in den sogenannten „Halteländern“ (Neue Länder und Stadtstaaten) zusätzlich ein Studium beginnen.

• Der Hochschulpakt 2020 hat damit sein Ziel von rund 91.000 zusätzlichen Studienanfängern bis zum Jahre 2010 weit übertroffen und etwa doppelt so vielen jungen Menschen Studienmöglichkeiten eröffnet. Bund, Länder und Hochschulen haben große Anstrengungen unternommen, damit auch die doppelten Abiturjahrgänge gute Studienbedingungen vorfinden.

• Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung der zusätzlichen Studienanfänger der Jahre 2007 bis 2010 mit mehr als 2 Milliarden Euro. Dies ist eine Verdoppelung der ursprünglich vorgesehenen Bundesmittel. Die Länder stellen die Gesamtfinanzierung des Hochschulpakts sicher.

• Die Studienanfängerzahlen liegen 2010 um fast 22 % höher als im Jahr 2005 (Grafik 2). Besonders groß war die Steigerung an den Fachhochschulen, die rund 38 % mehr Studierende aufnahmen als zu Beginn des Hochschulpakts. Eine Erhöhung des Anteils der Studienanfängerzahlen an Fachhochschulen ist ein ausdrückliches Anliegen des Hochschulpakts.

• Den höchsten Zuwachs an Studienanfängern verzeichneten die Fächergruppen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie die Ingenieurwissenschaften. So stieg in den Ingenieurwissenschaften die Zahl der Studienanfänger im ersten Hochschulsemester zwischen 2005 und 2010 um 35,3 % von 68.873 auf 93.187.

Der Hochschulpakt bewirkte für die Studienanfängerquote (Grafik 3), d.h. den Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Alters, einen Anstieg von 37 % im Jahr 2005 auf 46 % im Jahr 2010. Damit wird das Ziel der Qualifizierungsinitiative von Bund und Ländern, die Studienanfängerquote im Bundesdurchschnitt auf 40 % eines Jahrgangs zu steigern, deutlich übertroffen.

• Eine Erhöhung der Studienanfängerzahlen wurde an den Hochschulen durch die Einstellung von mehr Personal (Grafik 4) begleitet. Die Zahl des gesamten wissenschaftlichen und künstlerischen Personals (in Vollzeitäquivalenten) stieg von rund 152.000 auf fast 180.000.

• Die Zahl des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals (in Vollzeitäquivalenzen) erhöhte sich zwischen 2005 und 2009 deutlich um rund 23.500.

• Die Zahl der Lehrbeauftragten – gemessen in Vollzeitäquivalenten – stieg in diesem Zeitraum um knapp 35 %.

• Ein weiteres Anliegen des Hochschulpakts ist es, den Anteil von Frauen bei der Besetzung von Professuren und sonstigen Stellen auszubauen. Durch die Maßnahmen des Hochschulpaktes im Zusammenspiel mit weiteren Initiativen konnte der Frauenanteil bei den Professuren von 14,3 % im Jahr 2005 auf 18,2 % im Jahr 2009 erhöht werden.

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Rebekka Kötting idw

Weitere Informationen:

http://www.gwk-bonn.de

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