Digitaler Aufbruch im Bildungssystem? Überblick über digitale Lernszenarien im Hochschulbereich

Die Digitalisierung von Lernprozessen bietet Hochschulen ein breites Spektrum an Möglichkeiten: Hochschulen nutzen digitale Übergangsangebote, um Studienanfänger(inne)n den Einstieg in das Studium zu erleichtern und das Risiko eines Studienabbruchs zu reduzieren.

Professor(inn)en lagern Lerninhalte in E-Lectures aus, um mehr Zeit für Diskussionen in der Präsenzveranstaltung zu gewinnen. Studierende verwenden soziale Medien und Kollaborationssoftware, um Fallstudien innerhalb einer Lerngruppe gemeinsam bearbeiten und Problemstellungen gemeinsam lösen zu können.

Im Rahmen einer Literatur- und Internetrecherche sammelte ein Autorenteam von HIS-HE 57 Fallstudien und -beispiele digitalisierter Lernelemente und -formate an deutschen und 188 an internationalen Hochschulen.

Die Fallstudien und -beispiele wurden 16 Lernelementen und -formaten zugeordnet. Das Autorenteam um Dr. Klaus Wannemacher fasste diese zu acht digitalisierten Lernszenarien zusammen, darunter „Interaktion und Kollaboration“, „Offene Bildungspraxis“ und „Personalisierung“. Alle Lernszenarien wurden im Hinblick auf Verbreitung und Potenzial analysiert. Detailliert wurden Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken der Szenarien dargelegt.

Abschließend leitete das Autorenteam Handlungsoptionen für Hochschulen ab und untersuchte, wie digitalisierte Lernelemente und -formate zur Bewältigung aktueller Herausforderungen im Hochschulsystem wie der gestiegenen Quote der Studienanfänger(innen) oder dem wachsenden Anteil an nicht-typischen Studierenden im Kontext der Öffnung des Hochschulzugangs beitragen können.

„Lehren und Lernen mit digitaler Technik besitzt erstaunlich viele Facetten. Diese Untersuchung bringt die aktuellen und die absehbaren Möglichkeiten mit Hilfe von Lernformaten und Fallbeispielen praxisbezogen auf den Punkt“, meint Prof. Dr. Jörn Loviscach von der Fachhochschule Bielefeld. Loviscach ist Themenpate der Themengruppe „Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien“ des Hochschulforums Digitalisierung, die die Studie initiiert hat.

Hochschulforum Digitalisierung
Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein gemeinsames Projekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des CHE Centrum für Hochschulentwicklung unter Einbindung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Weitere Informationen unter www.hochschulforumdigitalisierung.de

Studie
Die Studie „Digitale Lernszenarien im Hochschulbereich“ ist ein Beitrag der Themengruppe „Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien“ des Hochschulforums Digitalisierung, die von Julius-David Friedrich vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung koordiniert wird.

Publikationsnachweis
Klaus Wannemacher, Imke Jungermann, Julia Scholz, Hacer Tercanli und Anna von Villiez: Digitale Lernszenarien im Hochschulbereich. Herausgegeben von der Geschäftsstelle Hochschulforum Digitalisierung beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. Essen: Edition Stifterverband 2016 (Hochschulforum Digitalisierung, Arbeitspapier Nr. 15)

Nähere Informationen:
Dr. Klaus Wannemacher, Tel.: 0511 16 99 29-23, E-Mail: wannemacher@his-he.de

Pressekontakt:
Katharina Seng, Tel.: 0511 16 99 29-56, E-Mail: seng@his-he.de

http://www.his-he.de/pdf/pub_hfd_digitale_lernszenarien.pdf – PDF-Download der Studie „Digitale Lernszenarien im Hochschulbereich“
http://www.his-he.de/pdf/praesentation_hfd_szenarien.pdf – Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Bestandsaufnahme
http://linguistics.online.uni-marburg.de/free/3_stufen.mp4 – Prof. Dr. Jürgen Handke (Philipps-Universität Marburg) „Micro-Lecture“ zu Stufen und Szenarien der Digitalisierung der Lehre

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Katharina Seng idw - Informationsdienst Wissenschaft

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