Kostenvergleich zwischen Universitäten und Fachhochschulen

Die angespannte Lage der öffentlichen Haushalte macht sich im Hochschulsektor teilweise in Form von drastischen Mittelkürzungen bemerkbar. In diesem Kontext ist trotz bestehender Einschränkungen ein Kostenvergleich zwischen Universitäten und Fachhochschulen naheliegend. Welche Hochschulart kann Studienangebote kostengünstiger bereitstellen? Wo werden Absolventen kostengünstiger aus-gebildet?

In ihren Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleichen (AKL) ermittelt die HIS GmbH für beide Hochschularten fachbezogene Kostenkennzahlen. Die Ergebnisse werden bisher getrennt nach Hochschularten publiziert, zunehmend aber für Vergleiche zwischen den Hochschularten herangezogen. Um missverständlichen Interpretationen zu begegnen, legt HIS diesen Werkstattbericht vor, in dem auf der Basis der Daten des AKL 2000 ein Kostenvergleich für sieben dafür geeignete Studiengänge vorgenommen wird.

Zentrale Ergebnisse:

Zwecks Beurteilung der kostenmäßigen Effizienz sollten unter Steuerungsgesichtspunkten zumindest Lehre und Forschung als zentrale Aufgabenbereiche unterschieden werden.

Die Lehrkosten sind nicht per se an einer Hochschulart günstiger. In einigen Studiengängen bilden die Universitäten allerdings kostengünstiger aus als die Fachhochschulen, wenn nur die Lehrkosten betrachtet werden.

Für Budgetierungszwecke sind die Gesamtkosten der Fächer von Belang. Die Rahmenbedingungen im deutschen Hochschulsystem führen dazu, dass mit jedem Studienplatz gleichzeitig Forschungska-pazität geschaffen wird. Die Kosten der Forschung sind somit aus der Finanzierungsperspektive un-trennbar mit denen der Lehre verbunden.

Die Gesamtkosten für die Bereitstellung der Ausbildungsangebote sind an Fachhochschulen durchweg niedriger. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass an Universitäten in wesentlich stärkerem Maße als an Fachhochschulen Forschungsaktivitäten untrennbar mit Lehraufgaben verbunden sind.

Michael Leszczensky / Frank Dölle; Werkstattbericht zu einem Vergleich der Ergebnisse von Universitäten und Fachhochschulen Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleiche,
HIS Kurzinformation A7/2003.

Informationen:

Dr. M. Leszczensky, Tel.: 0511/1220-225, E-Mail: lezczensky@his.de
F. Dölle, Tel.: 0511/357706-45, E-Mail: doelle@his.de

Media Contact

Dr. Jürgen Ederleh idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer