Helmholtz-Gemeinschaft schließt Abkommen mit Ministerpräsidenten der Metropolregion Santiago de Chile

Für die chilenische Seite führte der Intendente (Ministerpräsident) Alvarao Erazo Latorre die Feder; für die Helmholtz-Gemeinschaft signierte Prof. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) das Kooperationsabkommen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Forschungsergebnisse des Projektes bis in die einzelnen Kommunen der Großstadt vordringen und auch tatsächlich umgesetzt werden können. Im wissenschaftlichen Fokus sind u.a.: weiteres Wasser- und Verkehrsmanagement, Erkundung von Erdbebengefahren, Bewertung expansiver Flächennutzung oder neue Begrünungen in der Riesenstadt, die hochgradiger Luftverschmutzung ausgesetzt ist.

Problemfelder, die auch während der viertägigen Konferenz immer wieder Gegenstand von Debatte und Austausch waren.

Dank der logistischen Vor-Ort-Unterstützung durch die UN-Kommission für die ökonomische Entwicklung Lateinamerikas und der Karibik (CEPAL) konnten auch Vertreter anderer lateinamerikanischer Metropolregionen, wie Bogota, Buenos Aires, Mexico-City, Lima und Sao Paulo, an der Konferenz teilnehmen.

Forscher aus fünf Helmholtz-Zentren und Partner von vier chilenischen Universitäten sowie aus anderen südamerikanischen Megacities brachten ihre Erfahrungen, Untersuchungsergebnisse und Schlussfolgerungen ein. Dabei waren auch 18 Doktoranden aus Chile und Deutschland, die von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert werden. Sie präsentierten ihre Forschungsansätze und warfen mithin erste Analysen in die Diskussion. Neben Austausch und Debatte ging es auch um ganz unmittelbare Erfahrungen – mehrere Exkursionen führten die Konferenzteilnehmer an und durch Orte problematischer Entwicklungen im „Dynamo“ Santiago. „Die Stadt ist ein großes Experiment, das nach den Regeln des Marktes funktioniert. Wir konnten in diesen Tagen sozusagen hautnah das Reich-Arm-Gefälle von Santiago, soziale Verwundbarkeiten, Hochwassergefahren oder erdrückende Luftverschmutzung studieren“, zog Stadt- und Landschaftsplaner Dirk Heinrichs vom Leipziger UFZ eine erste Bilanz. Und seine Kollegin Kerstin Krellenberg blickte schon mal voraus: „Lösungsansätze, Analyse, Ergebnisse und erste Handlungsempfehlungen an die lokale Politik werden nun umfassend dokumentiert und alsbald auf unserer Projekt-Homepage publik gemacht.“ Insgesamt nahmen 80 Experten an der Statuskonferenz teil. Allein aus Deutschland waren 40 Forscher vertreten. Peter-Hugo Scholz

Weitere Informationen:

Dr. Dirk Heinrichs Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1739, -1259 http://www.ufz.de/index.php?de=5637
oder über
Tilo Arnhold, Pressestelle des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Telefon: 0341-235-1269 E-mail: presse@ufz.de Links: http://

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 900 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Tilo Arnhold

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