Autoentwickler machen Karosserie zur Batterie

Ein großer Hemmschuh bei Elektroautos ist die Kapazität der Batterie: Um genügend Strom zu speichern und damit große Reichweiten zu ermöglichen, braucht es große Batterien. Diese sind jedoch schwer und verringern dadurch wieder die Distanz, die das Auto mit einer Ladung zurücklegen kann.

Mit einem innovativen Lösungsansatz machen nun einige europäische Forscher auf sich aufmerksam: Zusätzliche Batteriekapazitäten sollen durch High-Tech-Karosserien geschaffen werden, die gleichzeitig als Kondensatoren funktionieren, berichtet die New York Times.

„Obwohl die Energiemengen, die dadurch zur Verfügung stehen eher bescheiden sind, hat sich gezeigt, dass unser Material nützlich sein kann, um die Anforderungen an die Batterie zu verringern und die Lebensdauer zu verlängern“, so Emile Greenhalgh vom Imperial College London.

Bereits heute werden vorallem bei hochentwickelten Sportwägen Fahrzeugrahmen und Karosserien aus Kohlefaser-Kunststoff hergestellt, um das Gewicht zu reduzieren. Diese Kunststoffe sind leichter und gleichzeitig stabiler als Stahl. Für den Massenmarkt ist die Technologie jedoch bislang noch zu teuer. Nun sollen diese Teile jedoch eine zweite Funktion als Batterie übernehmen und sich dadurch rechnen. Um dem Material die Fähigkeit zu geben Energie zu speichern, wird das Harz, mit dem die Kohlefasern verbunden werden, mit Lithium-Ionen bearbeitet.

Volvo als Testunternehmen
In Zusammenarbeit mit dem Autohersteller Volvo forscht Greenhalgh europaweit an dem Projekt. Die Technologie solle die Grundlage für die Elektroautos sein, die Volvo künftig auf den Markt bringen will. In einem Prototyp ist bereits ein Kofferraumboden verbaut, der Energie speichern kann – damit soll eine Gewichtsreduktion von fünfzehn Prozent im Vergleich zur Standardbauweise erreicht werden. In Zukunft sollen die Bauteile dann tatsächlich entscheidende Anteile des Energieverbrauchs des Autos decken können.

Media Contact

Georg Eckelsberger pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www3.imperial.ac.uk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer