Siebenstöckiges Holzhaus trotzt Erdbebensimulation

Ein vom Istituto per la Valorizazzione del Legno e delle Specie Arboree entwickeltes Holzhaus hat in Japan erfolgreich einen Test absolviert , bei dem die 1995 im japanischen Kobe aufgetretenen Erdbebenbedingungen simuliert wurden. Die nach der Projektreihe „Sistema Costruttivo Fiemme“ benannte 23,5 m hohe Konstruktion „Sofie“ hat die Kräfteeinwirkung nahezu unbeschadet überstanden.

„Dieses Projekt wird den Häuserbau in der ganzen Welt verändern“, kommentiert Yoshimistsu Okada, einer der international anerkanntesten Erdbebenexperten . Ario Ceccotti, geistiger Vater von Sofie, ist stolz auf seine Tochter. Im Juli 2006 hatte sie bereits einen der strengen japanischen Erdbebentests beim Institut für Erdbebenforschung und Katastrophenbekämpfung (auch E-Defense genannt) bestanden. Mit einem Unterschied: Statt der diesmal sieben Stockwerke kamen damals nur drei Stockwerke zum Einsatz (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070330020 ).

Ceccotti ist überzeugt: „Wir haben hier an einer Idee gearbeitet, deren Wert weit über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung finden wird. Der Versuch ist das Ergebnis einer fünfjährigen Untersuchung, bei der die Kombination verschiedener Materialien und mechanischer Verbindungsstücke ausprobiert wurde. Die Stoß- und Biegefestigkeit der Konstruktion hat gezeigt, dass das internationale Verbot zum Bau von mehr als 7,5 m hohen Holzhäusern in seismologisch gefährdeten Regionen überholt ist.“

Mit Sofie sind die Italiener den ebenfalls in dem japanischen Versuchszentrum zugelassenen Amerikanern der Colorado State University zuvorgekommen, die im kommenden Jahr ein sechsstöckiges Holzhaus testen werden. Von dem weltweit führenden E-Defence werden auch Zertifikate für die Erdbebensicherheit von öffentlichen und industriellen Bauwerken, wie beispielsweise Brücken und Fabriken ausgestellt. Eine speziell gegen Brandeinwirkung aus Südtiroler Baumholz in Sandwich-Bauweise gefertigte Schwesternkonstruktion hatte in diesem Frühjahr einen einstündigen Feuertest erfolgreich bestanden.

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Harald Jung pressetext.austria

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