Verbesserte Laubholznutzung in Deutschland

Deutscher Mischwald<br>Foto: Universität Göttingen<br>

Die verbesserte Nutzung von Laubholz in Deutschland ist das Ziel eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Göttingen. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Forst- und Holzwirtschaft wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene laubholzbasierte Produkte entwickeln.

Dabei sollen die Potentiale von Laubholz effizienter und wirtschaftlicher als bisher genutzt werden. Die Nachwuchsgruppe ist an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie angesiedelt. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. fördert das Projekt fünf Jahre lang mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Fördersumme beträgt insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Nach drei Jahren wird die Nachwuchsgruppe evaluiert und über die weitere Förderung entschieden.

Das Land Niedersachsen strebt zur Erhöhung der Artenvielfalt Mischwälder mit einem Laubbaumanteil von 65 Prozent an. Dies steht im Widerspruch zum Holzverbrauch in Deutschland, der zu 80 Prozent von Nadelholz abgedeckt wird. „Vor diesem Hintergrund wird es künftig notwendig sein, Laubhölzer stärker als bisher wirtschaftlich zu nutzen“, erläutern die Projektleiterinnen Dr. Susanne Bollmus und Dr. Antje Gellerich. Die Nachwuchsgruppe, die in der Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Militz arbeitet, beschäftigt sich deshalb mit der Anwendung von Laubholz für tragende und nichttragende Bauteile, für Produkte der dauerhaften Außenanwendung im Garten- und Landschaftsbau und im Bereich von Bahnschwellen sowie für ausgewählte Holzwerkstoffprodukte für die Außenanwendung wie beispielsweise Furnierschichtholz.

„Durch eine enge Zusammenarbeit mit der holzverarbeitenden Industrie wollen wir marktfähige Endprodukte entwickeln und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Rohstoffversorgung und wirtschaftlichen Situation der Forst- und Holzindustrie leisten“, so die Wissenschaftlerinnen. Zu den Kooperationspartnern des Projekts gehören Klebstoffhersteller und Holzbauunternehmen, Holzschutzmittelhersteller, Unternehmen der Holzmodifizierung, Sägewerke und forstliche Betriebe sowie holz- und forstwirtschaftliche Vereine.

Kontaktadresse:
Dr. Susanne Bollmus und Dr. Antje Gellerich
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaft und Waldökologie
Burckhardt-Institut – Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte
Büsgenweg 4, 37077 Göttingen, Telefon (0551) 39-19514
E-Mail: sbollmu@gwdg.de und ageller@gwdg.de

Media Contact

Thomas Richter idw

Weitere Informationen:

http://www.gwdg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer