Mobile Arbeitsmaschinen in der Landwirtschaft effizienter einsetzen

Die immer leistungsfähigeren Maschinen kommen in der Landwirtschaft oft nur an wenigen Tagen im Jahr bei der Ernte zum Einsatz. Wenn es an diesen Tagen zu Ausfallzeiten kommt, verursachen diese hohe Kosten, da oft eine teure Logistikkette zur Weiterverarbeitung nachgeschaltet ist.

Um einen reibungslosen Einsatz der mobilen Arbeitsmaschinen in der Landwirtschaft zu ermöglichen, entwickeln Mitarbeiter des Instituts für Landmaschinen und Fluidtechnik der Technischen Universität Braunschweig ein Instandhaltungsmanagement, das eine schnelle und effiziente Fehlerdiagnose ermöglicht, um Störfälle rasch beheben zu können. Unter anderem wird angezeigt, wann ein Ölwechsel fällig wird. Diese zustandsabhängige Instandhaltung schöpft das Potenzial von Verschleißteilen voll aus und verringert die Ausfallzeiten. So genannte Teleservice-Systeme übertragen zusätzlich auch Maschinen- und Prozessdaten, die ausgewertet werden, und dann zur Leistungssteigerung zum Beispiel zur Optimierung der Wendezeiten beitragen.

Die Aufgabe des Instituts für Landmaschinen und Fluidtechnik ist das Datenmanagement. Dazu wurde das Cockpit eines Versuchstraktors mit einem Computer und Sensoren ausgestattet, mit denen die Prozessdaten erfasst und automatisch übertragen werden. Aus der Vielzahl der Daten muss eine intelligente Analyse und Auswertung vorgenommen werden. „Wir entwickeln Verfahren zur Reduzierung der übertragenden Datenmengen und filtern Störungen und Fehler mit hoher Priorität heraus, beschreibt Dipl.-Ing. Thomas Göres die Aufgabe.

Ziel ist es, die Ergebnisse auf verschiedene Systeme nicht nur auf verschiedene mobile Arbeitsmaschinen zu übertragen. “ An dem Teleservice-System haben Automobilhersteller für ihre Testfahrzeuge und für Luxusfahrzeuge bereits Interesse angemeldet“, so Prof. Dr. Hans-Heinrich Harms, Leiter des Instituts für Landmaschinen und Fluidtechnik.

Das Forschungsprojekt wird bis zum Frühjahr 2009 mit einem Gesamtvolumen von etwa zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Institut für Landmaschinen und Fluidtechnik kooperiert im Rahmen des Projekts mit den beiden Landtechnikunternehmen Claas und Grimme und dem Braunschweiger Software Unternehmen Lineas. „Ziel ist es mit Unterstützung unser Partner, dass wir am Ende des Projekts die Marktreife des Produkts erreichen“, so Prof. Harms.

Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Heinrich Harms
Tel.: 0531/391-2670
E-Mail: h.harms@tu-braunschweig.de
Thomas Göres
Tel.: 0531/391-7191
E-Mail: t.goeres@tu-braunschweig.de

Media Contact

Ulrike Rolf idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-braunschweig.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer