US-Reis enthält viel Arsen

Werte liegen bis zu fünf Mal höher als in Europa

US-amerikanischer Reis enthält nach jüngsten Berichten im Online Magazin Nature große Mengen an Arsen. Die Mengen sind nach Untersuchungen von Andrew Meharg von der University of Aberdeen zwischen 1,4 und fünf Mal höher als in Reis aus Europa, Indien oder Bangladesh. Experten fürchten, dass bei einer reinen Reisdiät die von der WHO vorgeschlagenen Werte überstiegen werden. Etwa die Hälfte des Reises der in den USA angebaut wird, geht in den Export.

Es ist allerdings bis dato nicht erforscht, ob die Werte tatsächlich gefährlich hoch sind, meint Meharg. Forscher in Taiwan hatten in vorhergehenden Untersuchungen allerdings darauf hingewiesen, dass arsenverseuchter Reis zu einer erhöhten Blasenkrebsrate führt. Das Forschungsteam um Meharg nimmt an, dass die Ursache für die hohen Arsenwerte in der Vergangenheit zu suchen ist: Zahlreiche Reisfelder sind dort entstanden, wo einst Baumwolle angebaut wurde. Das betreffe vor allem die Bundesstaaten Mississippi und Arkansas, da dort Reis Baumwolle ersetzt hat. Dazu wurden allerdings spezielle Reissorten gezüchtet, die den hohen Arsenbelastungen des Bodens nichts anhaben konnten.

Nach Angaben von Meharg ist damit das Problem aber keineswegs gelöst, denn der Reis enthält das Arsen aus dem Boden. „Es ist keine gute Idee auf den einstigen Baumwollfeldern Reis anzubauen“, meint der Forscher. In Untersuchungen hatte Meharg festgestellt, dass die Arsenwerte im US-Reis durchschnittlich bei 0,26 Mikrogramm pro Gramm Reis lagen. Im Vergleich dazu kam indischer Reis auf nur 0,05 Mikrogramm und Reis aus Europa und Bangladesh, das mit hohen Arsenwerten im Grundwasser zu kämpfen hat, auf 0,15 Mikrogramm.

„Wie schädlich der Reis tatsächlich ist, wagt derzeit niemand zu sagen“, meint der Umweltchemiker John Duxbury von der Cornell-University in Ithaca/New York. Die Experten weisen daraufhin, dass nicht-organisches Arsen, wie es im Trinkwasser vorkommt, etwa fünf bis zehnmal giftiger ist, als das organische, das in Reis in Kohlenstoff-Molekülen gepackt ist. Meharg fand heraus, dass nur 42 Prozent des Arsens im US-Reis nicht-organisch war, hingegen aber 81 Prozent des Arsens im indischen Reis. Dennoch kann auch organisches Arsen zu Gesundheitsproblemen führen, da es sich im Körper umwandeln kann.

Derzeit sind in den USA verschiedene Arten von Pestiziden und Herbiziden, die Arsen enthalten in Verwendung. „Zurzeit werden diese auf Herz und Nieren auf ihre Sicherheit hin geprüft“, erklärt Enesta Jones von der Environmental Protection Agency. Ergebnisse sollen im kommenden Jahr veröffentlicht werden.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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