Forschungsinitiative präsentiert neue Verkehrstechnologien für Städte

Gerade Im hektischen Stadtverkehr müssen Verkehrsteilnehmer bereit sein, auf Unvorhergesehenes schnell zu reagieren. Für Frederik Diederichs, den Projektverantwortlichen von Seiten des Fraunhofer IAO, gehören dazu kurze Reaktionszeiten von Fahrerassistenten: »Assistenzsysteme müssen in Zukunft die ‚Intention‘ des Fahrers vor dem aktiven Eingriff berücksichtigen.
Für die Entwicklung intuitiverer Systeme wurde darum eigens für UR:BAN das Labor für Fahrsimulation im Fraunhofer IAO ausgebaut und ein Algorithmus zur Intentionserkennung entwickelt«, so der Wissenschaftler. Der neu entwickelte Algorithmus wurde in ein Forschungsfahrzeug von BMW implementiert und kann bei der Abschlusspräsentation der Projektergebnisse live erlebt werden.
Motto der Veranstaltung: »Sicher, effizient und stressfrei durch die Stadt von morgen«
Zum Ende der vierjährigen Forschungsaktivitäten werden die Ergebnisse im Rahmen einer offiziellen Abschlusspräsentation am 7. und 8. Oktober 2015 in Düsseldorf vorgestellt. Die Veranstaltung bietet rund 300 Gästen zwei Tage lang die Möglichkeit, neueste Technologien und ausgeklügelte Systeme im direkten Austausch mit den Experten zu erfahren und zu erleben.
Auf dem Messegelände werden neben Vorträgen und Ausstellungen insbesondere umfangreiche Fahrdemonstrationen zur Präsentation der neuen Technologien gezeigt. Forscher aus den drei UR:BAN-Arbeitsbereichen präsentieren zahlreiche Exponate sowie rund 50 Demonstrationsfahrzeuge.
Der Themenschwerpunkt Kognitive Assistenz präsentiert live neuartige Systeme für den typischen Stadtverkehr wie Gegenverkehr bei Engstellen, Spurwechsel mit kleinen Lücken und das Notausweichen bei gefährlichen Situationen mit Fußgängern und Radfahrern. Notwendig für die komplexen Verkehrssituationen in der Stadt ist eine zuverlässige Umgebungserfassung aller Verkehrsteilnehmer. Diese umfasst erstmalig auch die Fußgängerabsichtserkennung.
Das Vernetzte Verkehrssystem präsentiert unter anderem die Fahrzeugfunktion Ampelassistenz im realen Verkehrsgeschehen. Dabei wird das Fahrzeug teilautomatisiert durch eine Kreuzung geführt oder dem Fahrer werden Empfehlungen für das ideale Überqueren der Kreuzung gegeben. In zahlreichen Versuchsfahrzeugen können die unterschiedlichen Funktionen wie Kreuzungslotse, Grüne-Welle-Assistent und Verzögerungsassistent erlebt werden.
Im Arbeitsbereich Mensch im Verkehr steht dieser in all seinen Rollen als Verkehrsteilnehmer in der Stadt im Mittelpunkt. Zur Erforschung des menschlichen Verhaltens wurden neue Methoden und Systeme entwickelt, die die Absichten des Fahrers beispielsweise aufgrund seiner Kopfbewegung rechtzeitig erkennen und ihm helfen, die Herausforderungen des Stadtverkehrs erfolgreich zu meistern.
UR:BAN steht für »Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement«. 31 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik- und Softwarefirmen, Universitäten sowie Forschungsinstituten und Städten entwickelten gemeinsam neue Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme für die Stadt. Die Forschungsinitiative ist mit einem Budget von 80 Millionen Euro ausgestattet. Die Hälfte davon trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Ansprechpartner:
Frederik Diederichs
Human Factors Engineering
Fraunhofer IAO
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart
Telefon: +49 711 970-2266
E-Mail: frederik.diederichs@iao.fraunhofer.de
https://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/ueber-uns/presse-und-medien/1649-sicherer-…
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