Alpenregionen gehen Verkehrsproblem gemeinsam an
Die Anzahl der Lastwagen auf den Alpen-Transitachsen wächst in rasantem Tempo – und mit den Lastern die Belastungen und die Risiken für die Gesundheit der Anwohner. 133,2 Mio. t Güter rollten im Jahr 2006 auf den Straßen durch den Alpenbogen; mehr als Hälfte davon waren Transitgüter. Allein auf der Brennerautobahn waren im Jahr 2006 34,3 Mio. t Güter unterwegs.
Maßnahmen wie zeitliche Fahrverbote, Maut, Überholverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ausbau und Verbesserung der Bahninfrastrukturen können nur dann Früchte tragen, wenn die Alpenregionen eng zusammenarbeiten. Einseitige Maßnahmen verschieben die Verkehrsströme lediglich zwischen den Achsen: vom Gotthard auf den Brenner, oder vom Frejus auf den Mont Blanc.
Die INTERREG-Projekte MONITRAF und ALPNAP haben in dreijähriger Forschungsarbeit Voraus¬setzungen für eine engere Zusammenarbeit der Regionen geschaffen. In ihrer Abschlusskonferenz vom 23. bis 25. Januar in Innsbruck präsentieren die Projektpartner die Ergebnisse. Vorgestellt werden die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sowie ein Maßnahmenpaket zur Verkehrsverminderung auf den vier betrachteten Transitachsen Brenner, Gotthard, Frejus und Mont Blanc. Während der Konferenz werden politische Vertreter von sieben Alpenregionen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnen. Die Erklärung wird die Basis für ein aufeinander abgestimmtes Handeln im Bereich des Straßengüter¬transitverkehrs in Tirol, Südtirol, Piemont, Val d'Aosta, Tessin, Rhone Alpes und Zentralschweiz bilden.
Neben der Richtungsvorgabe „weg von der Straße – hin auf die Schiene“ sieht der Maßnahmenkatalog die Einrichtung einer Plattform zur dauerhaften Beobachtung des Verkehrs und dessen Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft vor. Gezielte Fahrverbote während bestimmter Tageszeiten oder für spezielle Fahrzeugtypen sind auf regionaler Ebene umzusetzen und miteinander abzustimmen. Die Regionen wollen auch ein Mehr an Transparenz und Kostenwahrheit. Als Möglichkeit wird die Einrichtung einer Alpen-Transitbörse gesehen, wo Fahrgenehmigungen für den Güterverkehr auf den Transitstrecken nach Marktgesetzen gehandelt werden.
Weiteres Thema der Konferenz wird der Einfluss von Klima und Geländeform auf die Lärm- und Schadstoffausbreitung sein. Diskutiert werden aktuelle Methoden zur Erfassung der Umweltbelastungen und Milderung des Gesundheitsrisikos.
Termin: 23.-25.01.2008, Ursulinensäle (ehemals Raiffeisensäle) am Marktplatz
Innrain 7, A – 6020 Innsbruck
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.monitraf.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.
Neueste Beiträge

Satellitentechnologie – nachhaltiger Wasser-Einsatz in der Landwirtschaft
Wasser wird zunehmend knapper. Eine neuartige Satellitentechnologie, die in Form eines Prototyps mit dem Namen »LisR« bereits auf der Internationalen Raumstation ISS erprobt wurde, ermöglicht es künftig, Pflanzen bedarfsgerecht zu…

Dauertest für E-Fuel-Produktion
Großversuchsanlage an der TU Freiberg liefert 15.000 Liter synthetischen Kraftstoff. Insgesamt 380.000 Liter grünes Benzin (E-Fuel) plant ein Konsortium aus Forschung und Industrie, darunter auch Teams der TU Bergakademie Freiberg…

Unterwasserschall stört Meeresorganismen bei der Nahrungsaufnahme
Studie von Forscherinnen des FTZ Büsum zeigt Zusammenhang zwischen Lärm und verändertem Fraßverhalten von Ruderfußkrebsen. Viele Meeresbewohner wie etwa Fische, Meeressäuger oder auch Krebstiere produzieren und nutzen Schall für ihre…