Neues Verfahren ermöglicht Zelltransfektion im Hochdurchsatz-Screening

Selektive Manipulation von Zellen mit fluoreszierenden 10 kDa Dextranen: Das Ergebnis der gezielten Laserbestrahlung durch Verwendung einer Lasermaske wird unter dem Mikroskop sichtbar. Skala: 10 mm Foto: LZH

Diese Transfektionsmethode zeichnet sich dadurch aus, dass die Moleküle durch einen optisch induzierten Prozess in die Zelle eingebracht werden. Durch das Anlagern von Goldnanopartikeln an die Zellen wird unter Laserbestrahlung ein photothermischer Effekt erzielt, der das effiziente Einbringen von Molekülen in die Zellen ermöglicht.

Viele Vorteile durch veränderte Methodik

Im Vergleich zu bislang gängigen Varianten der Zelltransfektion können mit der auf Goldnanopartikeln basierenden Methode Aufwand und Risiko deutlich gesenkt werden. Die Verwendung eines optischen Mechanismus macht die Methode zudem um ein vielfaches unabhängiger von Zelltyp und eingebrachten Molekülen. Dabei kann die Transfektion innerhalb größerer Proben sowohl zellgenau als auch zellspezifisch durchgeführt werden.

Applikationstests und Methodenvergleiche auch für Kunden

Im Rahmen des Projektes konnten bereits eine erhebliche Zahl an Applikationsdaten gesammelt und Einsatzbereiche verifiziert werden. Die Gruppe Biophotonische Bildgebung & Manipulation bietet als Dienstleistung die Testung der Methode für kundenspezifische Fragestellungen an. Ebenso können hier Methodenvergleiche unterschiedlicher Transfektionsverfahren in Auftrag gegeben werden.

Weiterführung mit neuen Partnern

Das Projekt ist mit der Fertigstellung des Funktionsmusters erfolgreich abgeschlossen. Jetzt planen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Weiterführung. Die Methodik soll für die Anwendung in der Hochdurchsatztestung bis zur Marktreife weiterentwickelt werden. Zurzeit wird noch nach Partnern aus dem Screening-Bereich gesucht, die im Folgeprojekt in Kooperation mit dem LZH einen Prototypen realisieren.

Das Projekt „Aufbau und Erprobung eines Funktionsmusters für die Goldnanopartikel basierte (GNOME) Lasertransfektion im Hochdurchsatz“ ist das IGF-Vorhaben Nr. 18129 N der Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik. Es wurde über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Die Mitglieder des projektbegleitenden Ausschusses waren: Centrum für Angewandte Nanotechnologie (CAN) GmbH, Cenix BioScience GmbH, European ScreeningPort GmbH, IBA GmbH, LaVision BioTec GmbH und LLS Rowiak LaserLabSolutions GmbH.

Media Contact

Dr. Nadine Tinne Laser Zentrum Hannover e.V.

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Fortschritt bei Behandlung von Schlaganfällen

…dank modernster Vergrößerungstechnik. Neue Angiografieanlage ermöglicht Eingriffe auch an kleinen Hirngefäßen. Schlaganfall, Hirnblutung, Aneurysma, Gefäßverengung: Bei diesen Erkrankungen der Blutgefäße liefert eine Bildgebung per Angiografie den Ärztinnen und Ärzten nicht…

Attosekundenphysik: Untersuchungen in Zeitlupe

Ein Physikkonkret der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) erklärt den Physiknobelpreis 2023: Was ist Attosekundenphysik? Im Oktober jeden Jahres erfahren aktuelle und relevante wissenschaftliche Forschungen breite Aufmerksamkeit. Dann werden die Nobelpreise…

Bildgebung: Schonender Röntgenblick in winzige lebende Proben

Ein neues System zur Röntgenbildgebung, das sich für lebende Proben, aber auch für empfindliche Materialien eignet, haben Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen mit Partnern in ganz Deutschland…

Partner & Förderer