MEROS: Sauberere Erzeugung von Stahl

<br>

Die Stahlerzeugung verursacht weltweit einen erheblichen Ausstoß an Emissionen, wie Treibhausgase, Feinstaub, Schwefel- und Stickoxide, sowie organischen Stoffen.

Angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach Stahl leisten neue, umweltfreundliche Technologien hier einen enormen Beitrag zum Klimaschutz.

Der weltweite Stahlverbrauch steigt jährlich etwa um drei bis vier Prozent an und betrug 2012 rund 1,55 Milliarden Tonnen.

Über die integrierte Stahlerzeugungsroute entsteht pro Tonne Rohstahl etwa 1,8 Tonnen CO2. Global gesehen ist die Stahlindustrie für etwa sieben Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Bei der Herstellung von Sinter – hier wird das feine Eisenerz mit anderen Stoffen zusammengebacken – wird nicht nur viel kohle- und gasbasierte Energie verbraucht, es entstehen auch Staub, Schwermetalle, Schwefel- und Stickoxide und organische Emissionen wie z.B. Dioxine.

Fleischanderl hat zusammen mit Kollegen ein Verfahren namens MEROS (Maximized Emission Reduction Of Sintering) entwickelt, das fast 99 Prozent der Schadstoffe aus den Abgasen filtert.

Herzstück der Sinter-Abgasbehandlungsanlage, die Siemens Industry erstmals im Stahlwerk der voestalpine AG in Österreich errichtet hat, ist ein 56 Meter hoher Reaktor mit zehn Metern Durchmesser, und modernster Filter-, Gebläse-, Elektrik-, Mess- und Regeltechnik.

In mehreren aufeinander folgenden „trockenen“ Verfahrensschritten werden beim MEROS-Prozess Schwefeloxide sowie metallische und organische Schadstoffe durch Einblasen von Absorptions- und Entschwefelungsmitteln unter hoher Geschwindigkeit gebunden und anschließend, zusammen mit dem Feinstaub nahezu vollständig aus den Sinterabgasen herausgefiltert. Dabei reinigt die Anlage pro Stunde eine Million Kubikmeter Abgase, was dem Rauminhalt eines Würfels mit 100 Meter entspricht.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer