Gassensoren prüfen undichte Stellen schnell und sicher

Neues Lecktestverfahren für die Industrie entwickelt.

Am Lehrstuhl für Messtechnik an der Universität des Saarlandes wurde unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Schütze ein neuartiges Lecktestverfahren für die Industrie entwickelt.

Der große Vorteil des neuen Verfahrens liegt zum einen in der sehr kurzen Prüfzeit und zum anderen in der Genauigkeit des Verfahrens, das bereits kleinste Konzentrationen austretender Stoffe nachweist.

Konventionelle Lecktestverfahren dauerten bisher mehrere Tage und waren somit entsprechend teuer. Mittels der Gassensoren ist nun eine ausreichende Überprüfung innerhalb einer halben Minute möglich.

Das Verfahren wurde zur Überprüfung von fluidgefüllten Neigungssensoren direkt im Produktionsprozess entwickelt. Die geprüften Neigungssensoren werden beispielsweise in der Automobilindustrie eingebaut: Autodiebe haben damit schlechte Chancen. Denn der Sensor merkt sich beim Ausschalten des Motors, in welcher Lage der Wagen geparkt wurde und gibt bei einer Lageveränderung sofort ein Signal weiter, das dann die Alarmanlage auslöst. Das Verfahren kann aber auch an anderer Stelle, beispielsweise an Motorprüfständen für die Erkennung von undichten Stellen im Einspritzsystem oder in der Pharmaindustrie zur Prüfung von Verpackungen eingesetzt werden.

So funktioniert das neue Lecktestverfahren:

Möglich wird das neue Verfahren durch eine kleine Kammer, in welche die fluidgefüllten Neigungssensoren eingebracht werden. Die Kammer wird anschließend luftdicht verschlossen. Wenn der Neigungssensor undicht ist, treten kleinste Mengen seiner Fluidfüllung aus und verdampfen in der Kammer. Dieses Gas reichert sich nun in der Kammer an und wird nach einem bestimmten Zeitraum aus der Kammer gepustet und über einen Metalloxid-Gassensor transportiert. Dieser Gassensor erkennt bereits kleinste Konzentrationen des ausgetretenen Fluids (deutlich unter 1 ppm = parts per million). Die Widerstandsänderung zeigt nun die Leckrate des Neigungssensors an. Je länger der Neigungssensor in der Kammer verbleibt, desto genauer ist die Messung.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Schütze, Tel. 0681/302-4663, E-Mail: schuetze@lmt.uni-saarland.de

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Saar - Uni - Presseteam idw

Weitere Informationen:

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