Zahl der Raucher steigt weltweit trotz Rückgang der Raucherquote

Der preisgekrönte Professor Alan Lopez von der University of Melbourne hat Daten und Analysen zu der Studie beigetragen, die in einer Sonderausgabe des amerikanischen Ärzteblatts JAMA zum Thema Tabak veröffentlich wurde.

Die Studie mit dem Titel „Raucheranteil und Zigarettenkonsum in 187 Ländern, 1980-2012“ kommt zu dem Schluss, dass der altersstandardisierte Raucheranteil zwischen 1980 und 2012 bei Frauen um 42% und bei Männern um 25% zurückgegangen ist. „Wir brauchen immer noch Maßnahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums auf globaler Ebene, insbesondere in Ländern, in denen der Anteil der Raucher steigt,“ so Professor Alan Lopez.

„Wir wissen, dass die Hälfte aller Raucher an den Folgen des Tabakkonsums stirbt, somit bedeutet eine höhere Anzahl von Rauchern auch einen erheblichen Anstieg der frühzeitigen Todesfälle,“ meint er.

In Australien ist der Raucheranteil seit 1980 deutlich zurückgegangen. Bei den Männern hat sich der prozentuale Anteil der Raucher seither fast halbiert und ist von 34,3% 1980 auf 18,3% 2012 gesunken. Bei den Frauen hat der Anteil ähnlich stark von 27,3% im Jahr 1989 auf 15,4% abgenommen.

Trotz des enormen Bevölkerungswachstums in Australien hat sich die Zahl der Raucher somit von 3,35 Millionen im Jahr 1980 (bei Männern und Frauen zusammen) auf 2,96 Millionen im vorletzten Jahr verringert. Die Zahl der Zigaretten, die jährlich in Australien geraucht werden, ist im gleichen Zeitraum von 29980.8 Millionen auf 21679.0 Millionen gefallen. Insgesamt haben vier Länder – Kanada, Island, Mexiko und Norwegen – Ihren Raucheranteil seit 1980 sowohl bei Männern als auch bei Frauen um mehr als die Hälfte reduziert.

Das stetige Bevölkerungswachstum zwischen 1980 und 2012 hat zu einem Anstieg der täglichen Raucher von 41% bei Männern und 7% bei den Frauen geführt. 2012 war der Raucheranteil in allen Ländern außer Schweden bei Männern höher als bei Frauen.

Vor 50 Jahren hat der erste Bericht des Leiters der obersten US-Gesundheitsbehörde (Surgeon General Report) über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens den Weg für die Tabakforschung sowie für Investitionen der Regierung und gemeinnütziger Organisationen zur Reduzierung des Tabak- und Zigarettenkonsums geebnet. 2003 hat die Weltgesundheitsversammlung das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC) verabschiedet, das seitdem von 177 Staaten ratifiziert wurde.

Trotzdem bleiben immense Gesundheitsrisiken in den Ländern, in denen Rauchen allgegenwärtig ist und große Mengen Zigaretten konsumiert werden. Zu diesen Ländern gehören China, Irland, Italien, Japan, Kuwait, Korea, die Philippinen, Uruguay, die Schweiz und einige Staaten in Osteuropa. Die Zahl der Zigaretten, die jeden Tag auf der Welt geraucht werden, beläuft sich mittlerweile auf 6 Billionen Stück. In 75 Ländern konsumierten Raucher 2012 durchschnittlich mehr als 20 Zigaretten pro Tag.

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