Studie belegt: Unternehmen lassen Verbesserungspotenziale durch Konfigurationsmanagement ungenutzt

Die Auswirkungen von Defiziten im Konfigurationsmanagement auf Kosten, Qualität und Zeit werden von Vertretern aller Branchen sehr hoch eingeschätzt. Insbesondere in der Produktstrukturierung und im Anforderungs- und Änderungsmanagement scheinen die größten Probleme zu liegen. Darüber hinaus schätzen die Befragten, dass die Hälfte der in ihren Unternehmen vorhandenen Verbesserungspotenziale durch ein durchgängiges Konfigurationsmanagement aktiviert werden können.

Die branchenspezifische Auswertung zeigt, dass die größten Potenziale in den Branchen Automobil sowie Luft- und Raumfahrt vorzuherrschen scheinen. Probleme treten verstärkt im Zusammenhang mit der Anzahl der Standorte, Kunden und Zulieferer sowie mit der Höhe der Auflagen auf. So berichten Unternehmen mit mehr als zehn Standorten deutlich häufiger von Abweichungen zwischen den ursprünglichen Anforderungen und den getätigten Änderungen. Ähnliches gilt für Unternehmen mit mehr als zehn Zulieferern.

Die Studie bestätigt das große Potenzial des Konfigurationsmanagements. Dennoch besteht eine Diskrepanz zwischen dem Potenzial und dessen Umsetzung: Nur 52 Prozent der teilnehmenden Unternehmen investieren derzeit in KM-Personal. Hier besteht bei fast allen Branchen deutlicher Nachholbedarf.

Definition und Bedeutung von Konfigurationsmanagement

In den vergangenen Jahren sind die Herausforderungen an Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Produkte deutlich gestiegen. Zunehmende kundenspezifische Anpassungen und Produktvarianten sowie steigende Produktkomplexität bei immer kürzeren Produktlebenszyklen erfordern geeignete Strukturen, die durch das Konfigurationsmanagement bereit gestellt werden können. Nach DIN ISO 10007 ist Konfigurationsmanagement ein Managementprozess, der im gesamten Produktlebenszyklus eine Übereinstimmung der Produktleistungen sowie der funktionalen und physikalischen Eigenschaften eines Produkts mit den Anforderungen, dem Produktdesign und den operativen Informationen gewährleisten soll.

In der jüngeren Vergangenheit hat das Konfigurationsmanagement immer mehr Berücksichtigung in Industriestandards gefunden, etwa durch die Integration in die DIN 9001 oder bei der Bahnindustrie, die es im International Railway Standard IRIS explizit fordert. Auch neue behördliche Regelungen wie z.B. REACH (Verbauung und Entsorgung von Schadstoffteilen) haben Auswirkungen auf die Produktdokumentation und damit auch -konfiguration.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

– Die Auswirkungen der Defizite im Bereich KM werden von drei Viertel der befragten Unternehmen als groß eingeschätzt.
– KM wird ein Kosteneinsparpotenzial von 50 Prozent zugeschrieben.
– Die Anwendung von KM wird in zwei von fünf Unternehmen als schlecht bezeichnet.
– Der Ressourceneinsatz für KM ist, außer in der Luft- und Raumfahrt, gering.
– Die größten Probleme scheinen die Branchen Automobil sowie Luft- und Raumfahrt zu haben.
– Branchenübergreifend überwiegen die KM-Probleme im Bereich Anforderungs- und Änderungsmanagement.
– Bei den Risikofaktoren für KM stechen die Zahl der Standorte, die Zahl der Zulieferer und die Strenge der Auflagen besonders hervor.
– Bei den externen Störeinflüssen liegt der Kunde an erster Stelle.
– Bei den internen Störgrößen führen die Produkte und Prozesse vor der Organisationsstruktur.

Die komplette Studie ist zum Preis von 199 Euro erhältlich unter cm@p3-group.com. Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten.

Ihre Ansprechpartner

Dirk Kristes
Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
Steinbachstr. 19
52074 Aachen
Telefon +49 241 80-26992
d.kristes@wzl.rwth-aachen.de
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Susanne Krause Fraunhofer-Institut

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