Online-Handel knackt Marke von 20 Mrd. Euro
Die deutschen Online- und Versandhändler haben 2011 das größte Umsatzplus seit Jahren verzeichnet. Der E-Commerce-Anteil hat dabei die Grenze von 20 Mrd. Euro gesprengt.
Zu diesem positiven Ergebnis kommt heute, Montag, der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Hamburg. Dabei stellte der Verband auch die Ergebnisse seiner Studie „Interaktiver Handel in Deutschland 2011“ vor.
Dafür wurden rund 30.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2011 zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel sowie zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen befragt. Die Branche realisierte einen Gesamtumsatz von 34 Mrd. Euro.
Interaktiver Handel Schrittmacher
Auch der Anteil am gesamten Einzelhandel stieg auf den neuen Spitzenwert von 8,2 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent). „Das exzellente Wachstum im Jahr 2011 freut unsere Branche ganz außerordentlich. Gerade auch im Vergleich mit dem Einzelhandel insgesamt im vergangenen Jahr zeigt sich der Interaktive Handel weiter als starker Schrittmacher. Der Kauf im Internet ist mittlerweile für immer mehr Kunden zur Selbstverständlichkeit geworden“, so bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer.
Das Onlinegeschäft machte im Jahr 2011 noch einmal einen gewaltigen Sprung. Mittlerweile gehen mit 21,7 Mrd. Euro zwei Drittel (knapp 64 Prozent) der Branchenumsätze im Distanzgeschäft auf das Konto des Online-Handels. Das entspricht einem prozentualen Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 18,5 Prozent. „Der Bestellanteil der klassischen Kanäle Brief, Fax, Telefon kommt lediglich auf einen Umsatz von 12,3 Mrd. Euro“, so ein Sprecher des bvh auf Nachfrage von pressetext.
2011 gab es drei eindeutige Sparten-Gewinner, die ihre Gesamtumsätze im zweistelligen Bereich steigern konnten. Auf Platz eins rangieren die Stationärhändler, die zusätzlich in den Interaktiven Handel im Netz oder per Katalog eingestiegen sind. Sie legten 2011 gegenüber dem Vorjahr um 41 Prozent zu, gefolgt von den Apothekenversendern. Diese punkteten mit einem Wachstum um plus 35 Prozent. Auch die Internet-Pure-Player konnten ihr Geschäft um 31 Prozentpunkte ausbauen.
Frauen beim Online-Kauf weiter vorn
Der größte Umsatzbringer im Interaktiven Handel waren auch im Vorjahr Bekleidung, Textilien und Schuhe. Platz zwei nehmen Medien, Bild- und Tonträger ein. An dritter Stelle rangieren Unterhaltungselektronik und E-Artikel. Bei der Kundenbetrachtung repräsentieren Frauen mit einem Anteil von rund 58 Prozent gegenüber den männlichen Kunden mit einem Anteil von rund 42 Prozent das starke Versandhandels-Geschlecht.
Der Kauf auf Rechnung mit einem Anteil von 42 Prozent eine beliebte Zahlweise. „Der Rechnungskauf ist weiterhin ein wichtiger, kundenfreundlicher und sicherer Bezahlweg. Er wird auch in den kommenden Jahren noch eine tragende Rolle im Zahlungsverkehr spielen. Dennoch ist eine Verschiebung der Bezahlkanäle zu beobachten. Immer mehr Kunden nehmen auch gern die digitalen Bezahlwege in Anspruch. Diese stellen sowohl für Händler als auch für Kunden eine sichere und moderne Form der Bezahlung dar“, so Wenk-Fischer.
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