Geschmackssinn arbeitet bei Fliegen und Menschen gleich
Rezeptoren dienen zum Aufspüren von Nahrung
Eine Fliege im Picknickkorb schmeckt dasselbe wie ihre unfreiwilligen Gastgeber. Wissenschaftler von der Universität von Kalifornien in Berkeley haben zum ersten Mal eine detaillierte genetische Studie über die Geschmacksrezeptoren von Fliegen erstellt. Kristin Scott und ihre Kollegen zeigten, dass Fruchtfliegen Rezeptoren haben, die wie beim Menschen süßen beziehungsweise bitteren Geschmacksrichtungen gewidmet sind. Während die Geschmacksrezeptoren beim Menschen jedoch auf die Zunge beschränkt sind, sind die Rezeptoren der Fliegen an Borsten angewachsen, die über den ganzen Körper verteilt sind, einschließlich der Beine, der Flügel, dem Rüssel und dem Eiablegeapparat.
„Geschmacksneuronen sagen der Fliege lediglich, ob die Nahrung gut oder schlecht ist“, erklärt Scott, eine Assistenzprofessorin der Molekular- und Zellbiologie. „Es ist erstaunlich, dass Fliegen und Menschen nach Hunderten Mio. Jahren der Evolution immer noch das gleiche Logikmuster für die Geschmackserkennung einsetzen.“
Scott sagte weiters, dass das Geschmackssystem von Fliegen einfacher funktioniert als der Geruchssinn. Letzterer verwendet 50 verschiedene Geruchsdetektoren, um zwischen Tausenden von Gerüchen zu unterscheiden, während die 68 Geschmacksrezeptoren auf ein paar wenige Geschmackskategorien im Fliegenhirn reduziert sind. Geschmack ist hauptsächlich auf die Lokalisierung von Nahrung ausgerichtet und die Entscheidung, diese zu essen oder nicht, ohne spezifische Unterscheidungen. „Die Einfachheit der Geschmacks-Landkarte der Fruchtfliege indiziert, das es ein Modellsystem sein könnte, das erklärt wie das Gehirn chemische Hinweise aus der Peripherie in die Geschmackswahrnehmung und ins Verhalten übersetzt“, schlossen die Forscher in ihrer Studie.
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