Chinesen vertrauen "Made in Germany"

Chinesische Verbraucher bescheinigen deutschen Produkten Verlässlichkeit und Qualität – das zeigt eine Studie des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture. Vor allem drei Gruppen interessieren sich für Marken aus Deutschland und westlichen Industrieländern: die „Young Royals“, die „Aspirationals“ und „Established Money“. Sie stellen ein Drittel der wachsenden Mittel- und Oberschicht Chinas.

Chinesen vertrauen vor allem den deutschen Autobauern: 82 Prozent der Befragten halten die Fahrzeuge für zuverlässig, 74 Prozent bescheinigen ihnen exzellente Qualität. Noch dazu sind ihnen deutsche KFZ-Marken bekannter als Autos aus Japan und Korea.

Drei Gruppen mit hohem Interesse an Markenprodukten

Westliche Marken sprechen besonders drei Gruppen der chinesischen Mittel- und Oberschicht an, so die Studie „Global Brand Opportunities“. Allen voran die so genannten „Young Royals“ – überwiegend junge, gut verdienende Akademikerinnen, die rund acht Prozent der befragten Verbraucher ausmachen. Sie interessieren sich vor allem für Produkte, die neu auf den Markt kommen.

Auch die so genannten „Aspirationals“ sind jung und markenbewusst, haben jedoch ein deutlich geringeres Einkommen. 18 Prozent der Mittel- und Oberschicht bilden dieses Milieu, darunter viele Studenten.

Weitere sechs Prozent der Konsumenten gehören der Gruppe „Established Money“ an. Sie sind meist wohlhabend und schätzen etablierte Marken und Produkte, die auf dem neusten Stand der Technik sind.

Bedeutung von Marketing-Maßnahmen

„Für deutsche und andere Markenhersteller aus dem Westen ist Chinas Mittel- und Oberschicht ein riesiger Markt“, sagt Gerhard Hausruckinger, Geschäftsführer für den Bereich Handel und Konsumgüter bei Accenture. „Wer dort aktiv werden will, sollte vor allem berücksichtigen, dass sich chinesische Konsumenten eingehender informieren als Verbraucher in anderen Ländern. Bevor sie eine Kaufentscheidung fällen, ziehen sie viele Quellen zu Rate.“

Klassische Anzeigen und Direktwerbung haben dabei weniger Einfluss auf chinesische Verbraucher als auf Konsumenten in anderen Ländern, so die Studie. Wichtig dagegen ist Mundpropaganda: Chinesen hören stärker auf die Empfehlungen von Freunden und Kollegen. Sehr empfänglich sind sie auch für Botschaften und Informationen über Fernsehen, Internet, Podcasts und Videoanzeigetafeln.

Probleme sind Preis und Vertrieb

Doch mit Marketingmaßnahmen allein gewinnen deutsche Hersteller keine Kunden: „Made in Germany“ ist vielen Chinesen zu teuer, auch das zeigt die Studie. Nur jeder zweite Befragte bescheinigt deutschen Produkten einen bezahlbaren Preis, bei Bekleidung ist es sogar nur einer von drei Befragten.

Der Vertrieb ist ein weiterer Faktor, der hohe Bedeutung für den langfristigen Markterfolg in China hat. „Es ist deutlich schwieriger als hierzulande dafür zu sorgen, dass Geschäfte die Waren immer auf Lager und im Regal haben“, so Gerhard Hausruckinger. „Viele Unternehmen unterschätzen die Größe des Marktes und die geringer entwickelte Infrastruktur.“ Wer den wachsenden Markt erobern möchte, sollte seinen Vertrieb auf diese Bedingungen vorbereiten – oder einen Partner vor Ort finden, so die Empfehlung der Accenture-Studie.

Über die Studie

Für die Studie „Global Brand Opportunities“ hat Accenture mehr als 1.000 Haushalte der Mittel- und Oberschicht in überwiegend städtischen Gebieten Chinas befragt.

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit, leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund 178.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2007) einen Nettoumsatz von 19,7 Milliarden US-Dollar.

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Jens Derksen presseportal

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