Zukunftsprojekte der Teilchenphysik bauen auf Supraleitung

Sie wird gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und dem Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) vom 20. bis 25. September 2009 im dbb Forum Berlin ausgerichtet. Vor der Konferenz finden am FZD, das einen supraleitenden Elektronenbeschleuniger betreibt, Seminare speziell für Einsteiger in die Technologie statt.

Auf der Konferenz, die seit 1983 alle zwei Jahre stattfindet, werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, technologischen Fortschritte sowie Anwendungen der so genannten Hochfrequenz-Supraleitung vorgestellt, die an allen großen Beschleunigeranlagen weltweit im Einsatz ist.

Supraleiter sind Materialien, die bei sehr tiefen Temperaturen elektrischen Strom ohne Verlust leiten. Mit der Technologie der Supraleitung können Teilchen in einem Beschleuniger auf höchste Energien gebracht werden. Sie ist in den letzten 30 Jahren zu einer Schlüsseltechnologie für viele weltweit existierende Beschleunigeranlagen geworden, z.B. für den Large Hadron Collider (LHC) am CERN bei Genf oder auch für den Elektronenbeschleuniger ELBE am FZD. Auch zukünftige Beschleunigeranlagen kommen ohne diese Technologie nicht aus. Dem FZD ist es als bisher einziger Forschungseinrichtung gelungen, eine supraleitende Kanone, im Fachjargon „Gun“, zu entwickeln. Diese erzeugt die Elektronen und formt sie zu einem Teilchenstrahl mit besonders guten Eigenschaften, die der Strahl auch im supraleitenden Hauptbeschleuniger beibehält.

Im Rahmen der Seminare am FZD vom 17. bis 19. September 2009 können die Teilnehmer den ELBE-Beschleuniger besichtigen. Insgesamt werden 280 Wissenschaftler zur Konferenz erwartet; 85 davon nehmen an den FZD-Seminaren in Dresden teil.

Weitere Informationen:
Dr. Peter Michel
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD)
Leiter der Abteilung Strahlungsquelle ELBE/Institut für Strahlenphysik
Tel.: 0351 260 – 3259 / 2607
E-Mail: p.michel@fzd.de
Pressekontakt:
Dr. Christine Bohnet
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bautzner Landstr. 400, 01328 Dresden
Tel.: 0351 260 – 2450 oder 0160 969 288 56
E-Mail: presse@fzd.de
Information:
Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) hat das Ziel, strategisch und langfristig ausgerichtete Spitzenforschung in politisch und gesellschaftlich relevanten Forschungsthemen wie Energie, Gesundheit, Struktur der Materie und Schlüsseltechnologien zu leisten. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt:
– Wie verhält sich Materie unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
– Wie können Tumorerkrankungen frühzeitig erkannt und wirksam behandelt werden?
– Wie schützt man Mensch und Umwelt vor technischen Risiken?
Diese Fragestellungen werden in strategischen Kooperationen mit Forschungs- und Industriepartnern bearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Betrieb von sechs einmaligen Großgeräten, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen.

Das FZD wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft von Bund und Land gefördert, verfügt über ein Budget von mehr als 70 Mio. Euro (2008) und beschäftigt rund 750 Personen.

Media Contact

Dr. Christine Bohnet idw

Weitere Informationen:

http://www.fzd.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer