Quantenkryptographie: Mit Licht verschlüsseln

Das Netz kombiniert sieben Hochsicherheitsverbindungen auf Basis der physikalisch nicht angreifbaren Quantenkryptographie und verbindet verschiedene Standorte von Siemens in Österreich. Das Unternehmen arbeitete zudem an der Systemintegration und erarbeitete Lösungen zum Administrieren und Überwachen des Netzes. Siemens ist auch an der Entwicklung eines Quantenkryptographie-Chips beteiligt.

Die Quantenkryptografie arbeitet mit Photonen, den Trägern des Lichts. Mit ihnen können die Forscher, darunter der renommierte Wissenschaftler Anton Zeilinger, aufgrund der besonderen Eigenschaften der Quantenphysik identische Schlüssel zwischen zwei Partnern zur sicheren Nachrichtenübertragung erzeugen. Da jede Messung an einem Photon eindeutige Spuren hinterlässt, würde ein Lauscher sofort entdeckt. Dahinter steckt ein Grundprinzip der komplexen Quantenwelt, wonach ein Messergebnis durch die Messung selbst verändert wird.

In der Praxis bedarf es für die Datenübertragung ein Quantenkryptographie-Netz.

Ohne das Netz sind die Entfernungen zwischen den Partnern limitiert, da Lichtteilchen nicht beliebig weit übertragen werden können. Das Netz reicht die Schlüssel weiter – bei dem Versuch in Wien immerhin über 85 Kilometer bis nach St. Pölten. Die Wissenschaftler telefonierten über das Netz. Die Daten wurden über Glasfasern verschickt – zuvor sicher verschlüsselt mit der Quantenkryptographie.

Das Glasfasernetz stellte Siemens zur Verfügung. Die Entwickler von Siemens IT Solutions and Services sorgten mit dem Austrian Research Center für die Systemintegration und die Requirement Analyse. Dazu analysierte Siemens vorab mögliche Systemarchitekturen, identifizierte und definierte Schnittstellen und befasste sich mit der Integration von Quantenkryptographie-Distributions-Systemen. Das Unternehmen beschäftigt sich seit Jahren mit der Quantenkryptographie. Im Rahmen dieser Forschungen wurde mit dem Austrian Research Center und der Universität Graz der Chip entwickelt. Mit der Quantenkryptographie könnten etwa Unternehmen oder Banken ihre Kommunikation verschlüsseln. (RN 2008.10.7)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens ResearchNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer