Wenn der König zum Macho wird, hat er viele Bewunderer!
Ein Hauch von Herbst liegt bereits in der Luft. Der Waldboden ist feucht, Nebelschwaden legen sich im Dämmerlicht wie zarte Seidentücher über die Landschaft. Wenn die bunten Blätter fallen, denkt der Rothirsch nur an das eine: Er will die Hirschkühe beschlagen!
Die hohe Zeit der Hirschbrunft ist gekommen. Und wenn Hirsche Hochzeit feiern, wird aus dem König ein Macho – und aus dem Menschen ein uneingeschränkter Bewunderer. Den Kampf um die Gunst der Hirschkühe will sich keiner entgehen lassen.
„Der Mensch liebt das Ritual der Brunftkämpfe und wartet oft stundenlang, um das Geschehen zu beobachten“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Selbst Städter, die das ganze Jahr über keine Berührungspunkte mit Rotwild haben, pilgern im Herbst in Scharen zu den traditionellen Brunftplätzen, an denen sich das Ritual Jahr für Jahr wiederholt.“ Der röhrende Hirsch – in der guten Stube der Großeltern in Öl verewigt und belächelt – gehört in freier Natur zu den faszinierendsten Erlebnissen!
„Die Wenigsten wissen, dass es eine herausfordernde Aufgabe ist, Rotwild in unserer dicht besiedelten und intensiv genutzten Kulturlandschaft zu managen, damit dieses Naturschauspiel auch in Zukunft wie selbstverständlich zum Herbstvergnügen gehört“, gibt Baron Münchhausen zu denken. „Um die Konflikte zwischen Hirsch und Mensch, zwischen den Ansprüchen des Rotwildes und den Interessen der Landnutzer zu lösen, müssen alle maßgeblichen Interessenvertreter eingebunden werden. Statt eines jagdlichen Revieregoismus braucht es großräumiges Denken, Planen und Handeln“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen.
Übrigens: Die Hirschbrunft hängt eng mit dem Testosteronspiegel zusammen. Beim Rothirsch erreicht er zur Brunft seinen Höchststand. Die Angriffslust ist hormonell gesteuert. Auf dem Brunftplatz geht es um Kampfgeist, Schnelligkeit und Kraft – beim Wildtier-Management hingegen um Zusammenarbeit, Kompromissbereitschaft und Verständnis.
Das 6. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung findet vom 18. bis 20. Oktober 2012 in Moritzburg bei Dresden statt. Im Mittelpunkt stehen Hegegemeinschaften. Sie sind für die Deutsche Wildtier Stiftung eine geeignete Organisationsform, um die Bedürfnisse des Rotwildes mit den Interessen von Landnutzer in Einklang zu bringen.
Weitere Informationen:
Eva Goris
Pressesprecherin
Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
22113 Hamburg
Telefon +49 (0)40 73339-1874
Fax +49 (0)40 7330278
E.Goris@DeWiSt.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.DeutscheWildtierStiftung.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge

Bakterienenzym formt molekulares Stromkabel
Einer Forschungsgruppe um die Marburger Biochemiker Dr. Jan Schuller und Professor Dr. Johann Heider sowie Professor Dr. Maciej Szaleniec aus Krakau ist es gelungen, mittels kryogener Elektronenmikroskopie die Struktur des…

KI-Systeme für die flugzeuggestützte Erfassung von Plastikmüll in den Meeren
Flugzeuge, die weltweit Gewässer routinemäßig überfliegen, um Verschmutzungen zu überwachen, könnten künftig nicht nur Öl- und Chemieunfälle auf Hoher See, in Küstengewässern und am Strand aufspüren, sondern auch Kunststoffabfälle, die…

Jekyll- und Hyde-Schlüsselprotein identifiziert
Forschende des Instituts für Physiologische Chemie haben ein neues Schlüsselprotein identifiziert, das die Neubildung von Nervenzellen im Gehirn reguliert: das Protein Yap1. Sie fanden heraus, dass Yap1 ein Jekyll- und…