Holzfeuer sorgen für dicken Smog in Südasien

Holzfeuer sind dafür verantwortlich, dass über weiten Teilen Asiens eine dicke, braune Smogglocke hängt. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam um Örjan Gustafsson von der Universität Stockholm.

Im Fachmagazin Science berichten die Wissenschaftler, dass sie mithilfe der Radiokohlenstoffdatierung eindeutig nachgewiesen haben, woher die Partikel stammen. Damit konnte etwa ausgeschlossen werden, dass die Verbrennung von fossilen Brennstoffen die Hauptschuld an der Situation hat.

Die Radiokohlenstoffdatierung ist eine Methode zur Datierung von kohlenstoffhaltigen, vor allem organischen Materialien und beruht auf dem radioaktiven Zerfall des Kohlenstoff-Isotops 14C. Dieses hat eine Halbwertszeit von rund 5.700 Jahren. In fossilen Brennstoffen finden sich sehr wenige dieser Isotopen, da diese schon während der Entstehung abgebaut wurden. In Biomasse – vor allem in Pflanzen und Tieren – sind diese Werte relativ hoch. Gemessen haben die Forscher die Rußwerte an einem Berg in Sinhagad (nahe der Stadt Pune) und auf den Malediven im Indischen Ozean.

Zwei Drittel der Rußteile enthielten hohe Mengen vom Kohlenstoff-Isotop 14C. Das legt die Vermutung nahe, dass diese aus der Verbrennung von Biomasse stammen. Das restliche Drittel enthielt keine Spuren des Kohlenstoff-Isotops 14C. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen diese Partikel aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe. Wie auch in vielen anderen Ländern Afrikas und Asiens wird vor allem am Land immer noch mit Holz und Dung als Brennstoff zum Heizen und Kochen verwendet.

Gustafsson glaubt, dass die Einführung von Solarkochern zu einer Abnahme des Smog führen würde. „Seit einigen Jahren stellen wir solche Solarkocher her“, so Stefan Zech, Geschäftsführer des Unternehmens Sun and Ice gegenüber pressetext. „Die Modelle mit einem Spiegeldurchmesser von 1,40 Meter sind hervorragend zum Grillen, Backen, Braten und Frittieren geeignet“, so der Unternehmer. Der Solarkocher, der aus einem Parabolspiegel besteht, habe sich inzwischen über 30.000-fach bewährt. „In zahlreichen Ländern wurden bereits Werkstätten für die Reparatur und Installation von Solarkochern eingerichtet.“ Längerfristig arbeite man daran, die Kocher vor Ort herzustellen. „Wir wollen die Verbreitung der solaren Kochidee fördern.“

Der Solarkocher arbeitet nach dem Prinzip der Bündelung der Sonnenstrahlen: Damit wird das Kochgut auf hohe Temperaturen erhitzt. „Ein weiterer Vorteil der Solarkocher ist auch die Idee, dass man sie auch für gewerbliche Zwecke wie Garküchen nutzen kann.“ Der Parabolspiegel besteht aus witterungsbeständigem Hochglanz-Aluminium, das Gestell aus verzinktem Stahl. Bei wolkenlosem Himmel leistet der Kocher 700 Watt. Damit können innerhalb von 25 Minuten drei Liter Wasser gekocht werden. Der Solarkocher ist robust und einfach zu handhaben und sämtliche Bestandteile können bei Beschädigung ausgetauscht werden.

Neben der Umweltverschmutzung durch Holzfeuer haben Untersuchungen ergeben, dass die Emissionen von offenem Feuer für Babys und Kinder besonders in Räumlichkeiten extrem hoch ist. „Wenn zwei Mal am Tag gekocht wird, entstehen Schadstoffe, die der Menge von 150 filterlosen Zigaretten entsprechen“, so Zech. Die Low-Tech-Solarkocher sind eine wirklich optimale Möglichkeit darauf zu reagieren.“, meint der Experte abschließend gegenüber pressetext.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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