Botschafter für den Storchenschutz / EuroNatur: "Europäisches Storchendorf 2011" liegt in der Türkei

„Mit seinen Aktivitäten fördert das Dorf nicht nur die lokalen Brutbestände, sondern schützt auch die in Deutschland brütenden Störche“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Denn diese ziehen wie die meisten europäischen Störche nach Osten über den Balkan und den Bosporus in ihre Winterquartiere nach Afrika. Die Feuchtwiesen am Uluabat-See bieten den eleganten Vögeln einen sicheren Rastplatz mit ausreichend Nahrung, um neue Energie für den anstrengenden Weiterflug zu tanken.

Als international bedeutsames Feuchtgebiet steht die Region am Uluabat-See gemäß der Ramsar-Konvention unter Schutz. Eskikaraagac ist Mitglied der lokalen Kommission für das Ramsar-Gebiet und setzt sich in dieser Funktion seit vielen Jahren für den Schutz der Störche ein. So fördert das Dorf die extensive Beweidung der artenreichen Wiesen und Weiden rund um den Uluabat-See, um die wertvollen Nahrungsgründe der Störche zu erhalten und zu verbessern. Vorbildlich sind auch die Aktivitäten, um den Tod der Großvögel durch Stromschlag zu verhindern. Auf Druck der Storchenschützer haben die Energieversorger den gefährlichsten Teil einer Freileitung durch Erdkabel ersetzt, für Vögel gefährliche Strommasten durch das Anbringen von Schutzhauben entschärft und Freileitungen auf den Flugschneisen der Störche mit Flaggen sichtbar gemacht. Außerdem wurden Kunsthorste errichtet, um Meister Adebar den Nestbau zu erleichtern. Mit Erfolg: Seither blieb die Storchenpopulation stabil.

Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der 8. Jahrestagung der Europäischen Storchendörfer, die vom 28. bis 29. Mai in Eskikaraagac stattfindet. 40 Teilnehmer aus acht Ländern haben ihr Kommen zugesagt. Neben der Tagung richtet Eskikaraagac ein großes Storchenfest mit reichhaltigem Kulturprogramm und vielen Aktivitäten aus, bei dem die Einwohner zusammen mit den Teilnehmern der Tagung „ihre“ Störche feiern. „Durch seine landschaftliche Vielfalt und die große Anzahl an Vogelarten ist das Gebiet um den Uluabat-See ein Geheimtipp für Natur- und Vogelliebhaber. Gerade der Naturtourismus bietet für solche Regionen große Chancen“, ist EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby überzeugt. „So fördert Eskikaraagac mit dem Erhalt der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft der Region nicht nur den Artenschutz, sondern eröffnet auch den Menschen vor Ort neue wirtschaftliche Perspektiven.“

Hintergrundinformationen:

– zu den Europäischen Storchendörfern:

www.euronatur.org/Europaeische-Storchendoerfer.1157.0.html

– zur offiziellen Webseite der Ramsar-Konvention: www.ramsar.org

Für weitere Informationen, Fotomaterial und Interviews wenden Sie sich bitte an:

EuroNatur
Konstanzer Straße 22
78315 Radolfzell
Tel.: 07732 – 92 72 24
Fax: 07732 – 92 72 22
E-Mail: info@euronatur.org
Ansprechpartner: Dr. Martin Schneider-Jacoby
Pressekontakt: Angie Rother

Media Contact

Angie Rother presseportal

Weitere Informationen:

http://www.euronatur.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer