Bienenwachstücher: Die nachhaltige Alternative zur Frischhaltefolie?

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Rund 38,5 kg Plastik-Verpackungsabfall verursacht jeder Bundesbürger jährlich. Ein erheblicher Teil davon landet schließlich als Mikroplastik in der Umwelt und belastet den Hormonstoffwechsel und das Erbgut von Mensch und Tier. Einen Lösungsansatz für das globale Plastikproblem bieten Verpackungen aus Naturmaterialien. Ganz vorn rangieren hier aktuell mit Bienenwachs beschichtete Baumwolltücher, die im Haushalt Frischhaltefolie und Alufolie weitgehend ersetzen können. Was genau sind Bienenwachstücher und wo liegen ihre Vorteile?

Der Plastikmüllberg wächst …

Seine Lebensmittel nicht mehr in Kunststoff zu verpacken, sondern in natürliche Materialien wie Baumwolle, Wachs und Harz, klingt zunächst wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Immerhin ist die jährlich produzierte Kunststoffmenge seit den 1950er Jahren von 1,5 Millionen Tonnen auf 359 Millionen Tonnen (Stand: 2018) angewachsen. Die Nachfrage hier zu reduzieren – wenn auch nur in Teilbereichen – ist unabdingbar, denn der Plastikmüll ist längst zum globalen Problem mutiert: Als inerte Substanz zersetzt sich Kunststoff auf einer Deponie nicht restlos, sondern erodiert zu Mikroplastik, das im Umweltkreislauf landet. Auf dem Weg werden im ungünstigsten Fall Stoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette von Meeressäugern anreichern und auf Erbgut und Hormone einwirken. Bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll landen laut Schätzungen jährlich in den Weltmeeren. Rund 90 Prozent davon sinken auf den Grund, während auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche laut UNEP etwa 18.000 Kunststoffteile treiben, in denen sich Meeressäuger und Vögel oft tödlich verstricken.

Kunststoffe: Recyceln oder meiden?

Nach offiziellen Angaben werden hierzulande 90 Prozent der Kunststoffe, die wir ordnungsgemäß im gelben Sack oder der gelben Tonne entsorgen auch recycelt. Doch kalkuliert man die Gesamtmenge der produzierten Kunststoffmenge mit ein, erreicht das deutsche System nur eine Wiederverwertungsquote von 17,3 Prozent. Und Recycling ist nicht alles: Neben der Recyclingfähigkeit eines Kunststoffes fließen in seine Ökobilanz natürlich auch die Energie und die Umwelteingriffe ein, die für seine Herstellung nötig sind.

Alufolie und Frischhaltefolie vermeiden – Umwelt und Gesundheit zuliebe

Wer sein Mittags-Sandwich gern in Frischhaltefolie verpackt, darf zumindest in puncto Gesundheit aufatmen: Laut einer Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test finden sich in der überwiegenden Anzahl der Produkte keine bedenklichen Schadstoffe. Aber: Frischhaltefolien bestehen aus PE, das aus Erdöl gewonnen wird. Für ihre Produktion werden endliche Ressourcen verbraucht, die auch eine hohe Recyclingquote nicht wiederherstellen kann. Zu allem Überfluss sind die dünnen Folien in der Praxis meist schlecht handhabbar, lassen sich kaum in gewünschter Größe abreißen und verkleben schnell. Die einzige benutzerfreundliche Folie im Test bestand aus PVDC, das in der Müllverbrennung giftiges Dioxin bildet. Darüber hinaus wurden die Weichmacher ATBC und ESBO nachgewiesen, die aufgrund ihrer Fettlöslichkeit schnell in Lebensmittel übergehen. Welche Folgen das für die Gesundheit hat, ist bislang unklar.

Anders bei der beliebten Alu-Folie. Hier warnt die medizinische Forschung mehrfach, dass Aluminium bei Kontakt in Lebensmittel übergehen könnte und sich im Körper sammelt. Zwar wird das Metall bei gesunden Menschen über die Nieren ausgeschieden, jedoch nicht restlos. Rückstände reichern sich im Laufe der Zeit in Lunge und Skelettmuskulatur an und stehen im Verdacht, das Risiko für Nieren- und Nervenerkrankungen erhöhen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt außerdem zu Bedenken, dass hohe Dosen Aluminium negative Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Knochengesundheit haben könnten. Aus diesen Erkenntnissen rührt der geläufige Warnhinweis an den Verbraucher, Alufolie im Haushalt nicht zum Lagern von säurehaltigen, salzigen oder feuchten Lebensmitteln zu nutzen.

Alufolie kann zwar mit einer guten Recyclingfähigkeit punkten, doch braucht man für ihre Produktion das aluminiumhaltige Erz Bauxit. Dort, wo es abgebaut wird, müssen oft Regen- und Urwälder weichen und es entsteht der giftige Rotschlamm, der mit Blei und Quecksilber belastet ist.

Bienenwachstücher – neumodischer Hype oder altbekannte Lösung?

Als nachhaltige Alternative zu Alu- und Frischhaltefolie werden seit wenigen Jahren Bienenwachstücher angeboten. Diese Baumwolltücher sind mit einer Mischung aus Bienenwachs, teilweise Jojobaöl und Baumharz beschichtet – natürliche Rohstoffe, die ihrerseits eine leichte antimikrobielle Wirkung besitzen. Wie viele gute Ideen ist das Bienenwachstuch keine neue Erfindung – bereits die Ägypter nutzten mit Wachs und Harz getränkte Leinenstreifen zum Konservieren und auch die Römer versiegelten mit Bienenwachs die Amphoren, in denen Lebensmittel quer durch das Reich transportiert wurden.

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Heutzutage muss der Verbraucher allerdings keine eigene Wachsküche betreiben, denn gebrauchsfertig beschichtete Bienenwachstücher lassen sich in allen gängigen Größen kaufen. Sie sind einfach in der Handhabung: Mit etwas Körperwärme geschmeidig gemacht, lassen sie sich bequem über Schüsseln mit Vorräten spannen oder zum Einwickeln von Lebensmitteln nutzen. Anwender brauchen sich nicht bezüglich möglicher Schadstoffe zu sorgen, sofern die Rohstoffe im Tuch streng kontrolliert werden und aus biologischem Anbau stammen. Am Ende ihres etwa einjährigen Lebenszyklus kann ein Bienenwachstuch umweltfreundlich kompostiert werden oder dient als Anzünder im Kamin.

Lieber auf regionale Qualitätsprodukte setzen

Zertifizierte Rohstoffe mit Qualität sind nicht billig – daher boomt das Geschäft mit günstigen Bienenwachstüchern aus Fernost. Bei diesen Produkten ist es für den Verbraucher schwieriger, zu bestimmen, ob allen Anforderungen an ein Produkt mit Lebensmittelkontakt entsprochen wird. Zudem verschlechtert der lange Transport die Ökobilanz der Tücher erheblich. Im Gegensatz dazu gibt es Hersteller, die nicht nur ihre biologisch angebauten Rohstoffe einer engmaschigen Analyse unterziehen, sondern auch auf den Produktionsstandort Deutschland setzen. Innovation zeigt sich bei einem traditionellen Produkt wie dem Wachstuch vor allem in der Entwicklung von Maschinen, die größere Stückzahlen in kurzen Zeiträumen bewältigen. Auf diese Weise verhelfen junge hierzulande ansässige Unternehmen wie z.B. die Firma beegut der „Natur-Frischhaltefolie“ zu einer größeren Bekanntheit und können bei hohen Qualitätsstandards ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

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