Navicula eröffnet neue Möglichkeiten

Navicula, so heißt eine im Wattenmeer vorkommende Kieselalgengattung. Der aus dem Lateinischen stammende Name beschreibt die Gestalt ihrer Vertreter: Es ist die von kleinen Schiffchen. „Navicula“, so heißt auch ein neues wissenschaftliches Arbeitsgerät für das Wattenmeer, das – der ICBM-Meeresstation unterstellt – in Kürze den Wissenschaftlern der Universität Oldenburg, im Terramare-Bereich sowie darüber hinaus zur Verfügung stehen wird. Und auch hier gibt der Name Aufschluß über die Natur des Geräts: Es handelt sich um ein neues Dienstboot.

Fertiggestellt wurde es Mitte Dezember nach etwa einem halben Jahr Bauzeit bei Feltz-Boote in Hamburg. Die kleine Finkenwerder Werft hat sich auf Vollaluminiumkonstruktionen im Segel- und Gebrauchsbootbereich spezialisiert. – Am 19. Dezember des vergangenen Jahres wurde „Navicula“ nach Wilhelmshaven überführt. Das speziell für die Flachmeerforschung konzipierte „Schiffchen“ hat es in sich: Bei sechseinhalb Meter Länge und etwa zweieinhalb Meter Breite schwankt der geringe Tiefgang, je nach Beladungszustand, um einen knappen halben Meter – wichtig für Arbeiten im Flachwasserbereich. Das Boot kann 10 Personen, oder alternativ fünf Mann Besatzung plus etwa 400 Kilo Zuladung aufnehmen. Der feste Fahrstand bietet – vor allem bei schlechtem Wetter – bis zu fünf Personen Schutz und verfügt u.a. über eine Standheizung sowie 230 und 12 V Anschlüsse für wissenschaftliche Geräte und Computer. Neben einer großen Arbeitsfläche findet sich ein speziell für Tauchereinsätze ausgestattetes Heck, das auch der seit vergangenen Jahr organisatorisch der ICBM-Meeresstation zugehörigen wissenschaftlichen Tauchergruppe der Universität Oldenburg zugute kommen wird. Ein 115 PS Diesel-Inboard-Motor kann „Navicula“ auf etwa 20 Knoten beschleunigen.

Derzeit erhält das Boot in Wilhelmshaven eine zusätzliche Spezialausstattung für die wissenschaftliche Arbeit. Dazu gehören ein Kran und ein sogenannter ADCP. Mit diesem „Acoustic Doppler Current Profiler“, einer Art Echo-Lot, können dreidimensionale Profile von Meeresströmungen erstellt werden.

Anfang Februar werden die Ausrüstungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann steht das Boot mit Basis in Neuharlingersiel während der Laufzeit der Forschergruppe Watt zunächst vor allem den ihr angehörenden Wissenschaftlern zur Verfügung.

Media Contact

Dr. Sibet Riexinger idw

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