Universitätsspital Basel nimmt das weltweit erste xSPECT-System in Betrieb

So wird es möglich, die hohe Auflösung der CT zu nutzen, um Läsionen genauer zu charakterisieren und die Behandlung frühzeitig nachzuverfolgen. Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsspitals Basel hat das System als weltweit erstes Spital installiert und Ende 2013 den ersten Patientenscan durchgeführt.

Symbia Intevo nutzt xSPECT, ein neues Verfahren, das die vollständigen SPECT- und CT-Datensätze integriert. Mit der resultierenden Detailgenauigkeit lassen sich Erkrankungen präziser unterscheiden, wie beispielsweise degenerativer Knochenschwund von einer bösartigen Veränderung. Das System ermöglicht zudem erstmals eine quantitative Bildgebung, damit der Behandlungserfolg zuverlässiger überwacht und bewertet werden kann.

Bislang basierte SPECT/CT auf einer jeweils separaten Rekonstruktion der SPECT- und CT-Bilder, die dann zusammengeführt werden. Diese SPECT/CT-Bilder sind verschwommen, da sie das Ergebnis eines Kompromisses sind: Die hochauflösenden CT-Bilder müssen dem Bezugsrahmen des SPECT-Bildes mit niedriger Auflösung angepasst werden.

Mit dieser Methode kann eine Erkrankung zwar grundlegend anatomisch lokalisiert werden, aber es ist schwierig, sie zu charakterisieren und ihren Verlauf darzustellen. Bislang haben Mediziner deshalb die CT-Bilder zur Lokalisierung und die SPECT-Bilder zur Identifizierung von metabolischer Aktivität verwendet und dabei die Lokalisierung innerhalb der SPECT-Bilder mithilfe der CT-Daten intuitiv korrigiert. Das neue System von Siemens macht diese „gedachte Korrektur“ überflüssig, denn die neue Technologie verwendet CT anstatt SPECT als Bezugsrahmen. So werden die SPECT- und CT-Daten vollständig integriert.

Diese Methode basiert auf einem iterativen Rekonstruktionsalgorithmus, der Parameter wie Detektor-bewegung, Grösse und Form der Bohrungen im Kollimator oder die Entfernung des Patienten von den Detektoren berücksichtigt. Die bei der SPECT und CT erfassten Rohdaten werden mit einem modernen 64-bit-Rechner verarbeitet, der eine hochauflösende Bildrekonstruktion ermöglicht.

In der Skelettszintigraphie sind die Begrenzung konventioneller SPECT/CT und das Potenzial von xSPECT sofort augenfällig. So lassen sich mit xSPECT Bone metabolisch aktive Herde besser den verschiedenen Knochenbestandteilen zuordnen und pathologische Befunde präziser lokalisieren.

Das erleichtert die Differenzierung von malignen (bösartigen) und benignen (gutartigen) Prozessen und senkt die Anzahl unklarer Befunde. Der genaue Abgleich von SPECT- und CT-Daten mit xSPECT ermöglicht zudem eine absolute Tracer-Quantifizierung, die bislang nur mit PET/CT möglich war. Wenn man die Menge des aufgenommenen Tracers genau quantifizieren kann, erhält der Arzt eine numerische Angabe über die Stoffwechselaktivität eines Tumors. Mit der Funktion xSPECT Quant kann diese quantitative Information bei der Beurteilung des Therapieverlaufs helfen.

Prof. Damian Wild, Leiter der Abteilung Nuklearmedizin am Universitätsspital Basel, erhofft sich zahlreiche Vorteile: „Ich erwarte mit der Kombination von xSPECT Bone und xSPECT Quant eine relevante Verbesserung der Verlaufsbeurteilung sowie eine bessere Beurteilung der Malignität bzw. Benignität. Dies ist meiner Meinung nach die wichtigste Innovation im Bereich der SPECT/CT-Geräte und Softwareentwicklung der letzten Jahre. Da xSPECT Bone bei uns aber noch nicht installiert wurde, haben wir auch xSPECT Quant noch nicht wirklich benutzt. Es braucht nun gute klinische Studien, um den klinischen Wert von xSPECT Bone und xSPECT Quant zu evaluieren.“

Reduzierte Strahlendosis
Obwohl Symbia Intevo mehr CT-Daten als je zuvor verwendet, kann Siemens die Patientendosis durch die CARE-Technologie (Combined Applications to Reduce Exposure) begrenzen. Zu diesen Siemens-eigenen Applikationen zählt die Technik CARE Dose4D, mit der die Strahlendosis bei der Computertomographie für Patienten um bis zu 68 Prozent verringert werden kann.
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Eray Müller
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