Neuartige Bildgebung durch Weiterentwicklung von Röntgenquellen

Dr. Theresa Staufer arbeitet am Institut für Experimentalphysik und leitet das durch die Joachim Herz Stiftung geförderte Projekt.
Foto: Staufer

Projektförderung durch Joachim Herz Stiftung.

Ob beim Zahnarzt oder Orthopäden: Röntgenuntersuchungen zählen zu den häufigsten Diagnostikverfahren. Durch die Forschung von Dr. Theresa Staufer und ihrem Team soll ein kompaktes Röntgensystem weiterentwickelt werden, das spezielle Analysen in der biomedizinischen Forschung deutlich einfacher umsetzbar und damit zugänglicher machen soll. Gefördert wird das Projekt durch das neue Förderprogramm „Innovationsakademie für angewandte Infektionsforschung“ der Joachim Herz Stiftung.

Mithilfe der sogenannten Röntgenfluoreszenz können Immunzellen in lebenden Organismen nachverfolgt und neue Erkenntnisse zu Entzündungskrankheiten gewonnen werden. Diese bahnbrechende Anwendungsmöglichkeit hat ein Team aus dem Fachbereich Physik der Universität Hamburg um Prof. Dr. Florian Grüner und Dr. Theresa Staufer entwickelt: neben der Nachverfolgung von Zellen, ist auch die zeitliche und räumliche Verteilung von Arzneistoffen oder Antikörpern messbar. So können zum Beispiel neue Erkenntnisse in der Entwicklung von Medikamenten gewonnen oder Entzündungsherde und Tumormetastasen genau lokalisiert werden.

Durch die Förderung im Rahmen der „Innovationsakademie für angewandte Infektionsforschung“ der Joachim Herz Stiftung soll die notwendige Röntgenquelle für diese Röntgenfluoreszenz-Bildgebungsmethode weiterentwickelt werden. Da die Proben aktuell nur an einem typischerweise sehr großen Synchrotron untersucht werden können, ist das Ziel des mit ca. 200.000 Euro geförderten Projekts unter der Leitung von Dr. Theresa Staufer, das neuartige Röntgengerät so zu verkleinern, dass es in jedes konventionelle Labor passt und in verschiedenen Forschungsbereichen etabliert werden kann. Die technische Durchführung der Untersuchungen soll automatisch ablaufen, sodass die Bedienung möglichst einfach ist und kein Expertenwissen voraussetzt. Damit soll das Verfahren als Untersuchungsmethode in diversen und sehr breit gefächerten Anwendungsbereichen etabliert werden.

Das Förderprogramm „Innovationsakademie für angewandte Infektionsforschung“ der Joachim Herz Stiftung unterstützt interdisziplinäre, innovative und riskante Forschungsvorhaben an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Medizin, die eine hohe Relevanz für die Infektionsforschung und einen gesellschaftlichen Mehrwert haben.

Wie bei allen geförderten Projekten der ersten Innovationsakademie geht es auch bei dem Vorhaben vom Team um Dr. Theresa Staufer um die Umsetzung in die Praxis: „Wir haben bereits einen Prototyp in unserem Labor stehen. Damit konnten wir demonstrieren, dass unser Ziel auf jeden Fall erreichbar ist. Diese Grundlagen müssen wir nun weiterentwickeln, um einen möglichst kompakten und kostengünstigen Aufbau zu konstruieren“, so Staufer. Das Projekt, bei dem die Physikerinnen und Physiker auch im Austausch mit verschiedenen Unternehmen sind, ist am 1. Oktober 2023 gestartet.

Für Rückfragen:

Dr. Theresa Staufer
Universität Hamburg
Institut für Experimentalphysik
E-Mail: theresa.staufer@uni-hamburg.de

Link zur Pressemitteilung: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2023/pm68.html

Universität Hamburg
Abteilung Kommunikation und Marketing
Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Mittelweg 177
20148 Hamburg
Tel: +49 40 42838-2968
E-Mail: medien@uni-hamburg.de
Internet: www.uni-hamburg.de

Media Contact

Abteilung Kommunikation und Marketing Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues Wirkprinzip gegen Tuberkulose

Gemeinsam ist es Forschenden der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) gelungen, eine Gruppe von Molekülen zu identifizieren und zu synthetisieren, die auf neue Art und Weise gegen…

Gefahr durch Weltraumschrott

Neue Ausgabe von „Physikkonkret“ beleuchtet Herausforderungen und Lösungen für eine nachhaltige Nutzung des Weltraums. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) veröffentlicht eine neue Ausgabe ihrer Publikationsreihe „Physikkonkret“ mit dem Titel „Weltraumschrott:…

Wasserstoff: Versuchsanlage macht Elektrolyseur und Wärmepumpe gemeinsam effizient

Die nachhaltige Energiewirtschaft wartet auf den grünen Wasserstoff. Neben Importen braucht es auch effiziente, also kostengünstige heimische Elektrolyseure, die aus grünem Strom Wasserstoff erzeugen und die Nebenprodukte Sauerstoff und Wärme…

Partner & Förderer