Lübecker Herzchirurgie des UKSH injiziert kleinstes EKG der Welt zur Beobachtung des Herzrhythmus

Trotz der extremen Verkleinerung des Gesamtvolumens ist dieses kleine EKG in der Lage, den Herzrhythmus des Patienten drei Jahre lang ständig zu überwachen. <br>

Der sogenannte „EKG event recorder“ (Reveal LINQ®, Medtronic Inc.) dient der kontinuierlichen Überwachung und Diagnose von Herzrhythmusstörungen nach Herzoperationen. Durch die deutliche Verkleinerung des Gerätes ist eine klassische Operation nicht mehr erforderlich, da aufgrund des sehr kleinen Recordergehäuses auf eine Fixierung mittels Naht verzichtet werden kann. Das Gerät hat in etwa die Größe von drei handelsüblichen Streichhölzern. Durch die Platzierung des Mini-EKG direkt unter der Haut in Höhe der linken Brust ist das Gerät nahezu unsichtbar für das menschliche Auge.

Trotz der extremen Verkleinerung des Gesamtvolumens ist dieses kleine EKG in der Lage, wie auch der achtmal größere Vorgänger, den Herzrhythmus des Patienten drei Jahre lang ständig zu überwachen. Das kleine EKG erkennt Vorhof- wie auch Kammerrhythmusstörungen selbständig und speichert diese Episoden, so dass der Arzt nach Auslesung dieses Gerätes immer exakt über den Herzrhythmus des Patienten informiert ist und ihn somit deutlich zeitnaher und effektiver behandeln kann.

Ein ganz neuer zusätzlicher Vorteil dieses Mini-EKG ist, dass die Herzrhythmusdaten des Patienten automatisch durch drahtlose Übertragung online dem behandelnden Arzt zugesandt werden können. Nach entsprechender Programmierung des Gerätes ist auch eine Alarmfunktion möglich, die dem Patienten beispielsweise auf sein Smartphone gesendet wird, damit er sie an seinen behandelnden Arzt weiterleiten kann.

Diese Weiterentwicklung der Telemedizin ermöglicht eine nahezu komplette Betreuung des Patienten zu jeder Zeit an jedem Ort. Die klassische Form der Telemedizin mit Hilfe des Vorgängermodells setzt die Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie als weltweit erste Klinik bereits seit 2009 zur Überwachung des Operationsergebnis nach Rhythmusoperation ein. Somit sind die behandelnden Herzchirurgen des UKSH, Campus Lübeck, schnell in der Lage, eine eventuell erforderliche medikamentöse Therapie in Absprache mit dem behandelnden niedergelassenen Kardiologen und Hausarzt des Patienten einzuleiten.

Mit Hilfe dieser modernen Minituarisierungstechnologie ist es möglich, dem Patienten zusätzliche Sicherheit, Komfort und Gewissheit zu bieten und die Behandlung von Herzrhythmusstörungen zu optimieren. Für die behandelnden Ärzte bedeutet es darüber hinaus eine zusätzliche wichtige Information über das Operationsergebnis nach einer Rhythmusoperation.

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Hans-H. Sievers und PD Dr. Thorsten Hanke, Tel. 0451 500-2108
Verantwortlich für diese Presseinformation:
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus 31, 24105 Kiel, Tel.: 0431 597-5544, Fax: 0431 597-4218

Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Tel.: 0451 500-5544, Fax: 0451 500-2161

Media Contact

Oliver Grieve idw

Weitere Informationen:

http://www.uksh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer