Dresdner Forscher:innen wollen PCR-Schnelltests für COVID-19 entwickeln

© TU Dresden
Noch in diesem Jahr einen PCR-Schnelltest für COVID-19 und andere Erreger zu entwickeln – das ist das Ziel einer neuen Nachwuchsforschungsgruppe an der TU Dresden. Der neuartige Test soll die Vorteile der Antigen-Schnelltests, schnelle Testergebnisse, mit den Vorteilen der PCR-Tests, hohe Genauigkeit, kombinieren. Solche deutlich effizienteren Tests werden die flächendeckende Diagnose für künftige Wellen und Pandemien ermöglichen.
Die flächendeckende Diagnose von SARS-CoV-2-Infektionen erwies sich in der aktuellen Pandemie als eine der wichtigsten und effektivsten Maßnahmen. Mit ihr kann man schnell Infektionsherde erkennen, Infektionsketten aufklären, eine präzise Prädiktion des regionalen und deutschlandweiten Infektionsgeschehens durchführen und die Infektionsdynamik nachhaltig verringern. Die mit Abstand meisten Testungen werden mit Antigen-Schnelltests durchgeführt. Diese sind aufgrund ihrer einfachen Testprozedur und ausreichenden Verfügbarkeit jederzeit durchführbar, besitzen aber nur eine geringe Zuverlässigkeit (40-50 % der Tests sind falschnegativ oder –positiv).
PCR-Tests erlauben eine deutlich zuverlässigere Diagnose, höhere Sensitivität und ermöglichen den Nachweis neuer Mutationen. Aber sie können bei weitem nicht so zahlreich wie die einfachen Antigen-Schnelltests durchgeführt werden. Sie erfordern einen deutlichen höheren Testaufwand, Fachpersonal und teure Analyseautomaten und Spezialchemikalien, welche die Testmöglichkeiten beschränken und aktuell zu kritischen Test-Engpässen führen.
Die Wissenschaftler:innen möchten mit den PCR-Schnelltests eine neue Generation von Tests entwickeln, welche die Einfachheit und gute Verfügbarkeit von Schnelltests mit der PCR-typischen hohen Sensitivität und Zuverlässigkeit verbinden. Die neu zu entwickelnden Tests sollen in weniger als 20 Minuten sehr zuverlässige Ergebnisse liefern und um 90% weniger Nachweischemikalien pro Test im Vergleich zu PCR-Tests benötigen.
Das Projekt „Next Generation: Schnelltests für die ressourcenschonende und hochsensitive Diagnose viraler und bakterieller Infektionen mit Multiplex- LAMP – CoV Guard“ ist von der Europäischen Union und dem Freistaat Sachsen gefördert. An der Forschung sind das Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik, das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin sowie das Institut für Mikrobiologie und Virologie der TU Dresden bzw. des Universitätsklinikums Dresden beteiligt.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Richter
Technische Universität Dresden
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik
Tel.: 0351 463-36336
andreas.richter7@tu-dresden.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge

Infektionsforschung: DGI und DZIF Jahrestagung in München
Mehr als 400 Expertinnen und Experten aus dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) kommen vom 13. bis 15. Februar 2025 in München zu…

Neue Leitlinie Für Brustschmerz In Der Hausarztpraxis
Brustschmerzen gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen in der hausärztlichen Praxis. Die Gründe sind äußerst vielfältig – der oft befürchtete Herzinfarkt ist eher selten die Ursache. Trotzdem ist es wichtig, sich…

Stimmgabeln Im All: Töne Enthüllen Neutronensterne Geheimnisse
Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt haben eine neue Methode entwickelt, um das Innere von Neutronensternen mithilfe von bei Kollisionen entstehenden Gravitationswellen zu untersuchen. Durch die Analyse der „langen Abklingphase“ – eines…