Schonende Myom-Entfernung mit gezieltem Ultraschall
Mit einer neuen Methode lassen sich Myome in der Gebärmutter schonend entfernen: Ultraschall wird gebündelt und gezielt auf das Myom gerichtet. Dadurch erhitzt sich dieses gutartige Gewächs aus Muskulatur und Bindegewebe so stark, dass es schrumpft oder sogar abstirbt.
„Ein Drittel aller Frauen über 30 entwickeln ein Myom und oft verhindert die Wucherung eine Schwangerschaft“, berichtet Prof. Dr. Wolfgang Hatzmann, Lehrstuhlinhaber für Gynäkologie an der Universität Witten/Herdecke (UWH). „Mit Medikamenten können wir bisher nur begrenzt helfen und eine Operation bringt immer die Gefahr mit sich, dass die Gebärmutter geschädigt wird und bei einer späteren Schwangerschaft quasi eine Sollbruchstelle entsteht. Daher konnten wir jungen Frauen mit Kinderwunsch nicht wirklich gut dazu raten“, macht er die bisherige Zwangslage deutlich.
Das Marien-Hospital in Witten, an dem Hatzmann Chefarzt ist, bietet nun als eines von bundesweit drei Krankenhäusern (Berlin, München) eine neue Behandlungsmethode an, die auch jungen Frauen helfen kann, die noch Kinder bekommen wollen. „Wir kooperieren dazu mit der Radiologischen Gemeinschaftspraxis Rechener Straße. Denn die Behandlung muss quasi in der Röhre des MRT erfolgen, um den Ultraschall genau auf das Myom zu richten“, erläutert Hatzmann das Verfahren. „Der Magnet-Resonanz-Tomograf ist so etwas wie unser Zielfernrohr, mit dem wir die Schallwellen mit der Genauigkeit von unter einem Millimeter lenken können. Denn wir beschießen das Myom ungefähr 50 Mal für 10 bis 15 Sekunden. Das schädigt den Kern so sehr, dass die Wucherung im Idealfall ganz abstirbt.“ Zumindest aber verkleinert sich das Myom so sehr, dass es kein Hindernis mehr für eine Schwangerschaft darstellt.
Weitere Informationen bei Prof. Dr. Wolfgang Hatzmann, 02302/173-1323
http://www.marien-hospital-witten.de/kliniken/frauenheilkunde/myome.html
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