Minimal-invasiver Herzklappenersatz
Der Eingriff geschieht am schlagenden Herzen, der Einsatz der Herz-Lungenmaschine, die während einer Herzoperation die Kreislauffunktionen übernimmt, kann vermieden werden. Auch die Öffnung des Brustbeins ist mit diesem minimal-invasiven Verfahren verzichtbar. Für Patienten, bei denen ein Eingriff am offenen Herzen nicht möglich ist, stellt dieses Verfahren die einzige Alternative zu medikamentösen Therapien dar.
Der so genannte transapikale oder transfemorale Herzklappenersatz wurde in ersten Machbarkeitsstudien im Jahr 2005 in Deutschland eingesetzt und ist seit dem Jahr 2007 zertifiziert. Die Erfahrungen damit sind gut. Im Universitätsklinikum Düsseldorf wurden inzwischen drei Patienten durch ein Ärzteteam aus Herzchirurgen und Kardiologen auf diese Weise erfolgreich behandelt.
Mit dem Katheter wird über einen Schnitt am seitlichen Brustkorb durch die Spitze des Herzens hindurch eine neue Aortenklappe in die Klappenebene geschoben. Als weiterer Zugangsweg ist, wie bei der diagnostischen Herzkatheteruntersuchung, der Zugang über die Leistenarterie möglich. Die alte Herzklappe wird mittels eines Katheterballons gesprengt. Die neue Klappe kann dann mithilfe des Ballons entfaltet werden. Die für dieses Verfahren speziell hergestellte Bioprothese der Aortenklappe besteht aus Rinderherzbeutelgewebe. Die Kosten für den minimal-invasiven Eingriff liegen, vor allem aufgrund des speziellen Implantats deutlich höher, als beim konventionellen Herzklappenersatz. Daher bleibt der Eingriff zur Zeit Hochrisikopatienten vorbehalten, bei denen ohne Herzklappenersatz keine gesundheitliche Verbesserung zu erzielen ist.
Kontakt: Prof. Dr. Peter Feindt, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel.: 0211 / 81-18332
Dr. Stephan Steiner, Klinik für Kardiologie, Tel.: 0211 / 81-18820
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