Gefäßregeneration: Wie sich Wunden schließen

Die Monozyten bei der Arbeit: Die Endothelzellen am Rand der Gefäßwunde nach Verletzung sind rot dargestellt, die angelockten Monozyten grün. Foto: MHH

Damit Blut ungehindert vom Herzen in unsere Organe und Gewebe fließen kann, muss die innerste Zellschicht der Arterien intakt sein.

Ist dieses sogenannte Endothel verletzt, bilden sich Blutgerinnsel, und Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein.

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun entdeckt, dass spezialisierte Reparaturzellen die Endothelwunden aufspüren und reparieren.

Das Team um Professor Dr. Florian Limbourg aus der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen veröffentlichte seine Ergebnisse im renommierten Fachjournal EMBO Molecular Medicine.

Man kannte diese ständig im Blut patrouillierenden Zellen bereits unter dem Namen „nicht-klassische Monozyten“ – doch ihre Funktion war bisher noch unklar.

„Nun wissen wir, dass Endothelzellen am Rand von Gefäßwunden diese Zellen mit dem Stoff „Chemokine Fractalkine“ anlocken. Vor Ort angekommen schütten die Monozyten den Wachstumsfaktor „vascular endothelial growth factor (VEGF) aus, woraufhin die Endothelzellen wachsen und sich die Wunde schließt.

„Diese Entdeckung gewährt überraschende Einblicke in Mechanismen der Gefäßregeneration, was neue Möglichkeiten zur zell-basierten Therapie von Durchblutungsstörungen eröffnen könnte“, sagt Professor Limbourg.

Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der German-Israeli Foundation gefördert.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Florian Limbourg, limbourg.florian@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-9589.

Die Originalpublikation finden Sie im Internet unter folgendem Link:
http://embomolmed.embopress.org/cgi/doi/10.15252/emmm.201707502

Media Contact

Stefan Zorn idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer